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Der Bab as-Siq ist mehr als nur ein "Tor zum Siq", der tiefen Felsklamm, durch die man in das Tal von Petra wandert. Entlang des ca. 900 m langen Weges im Wadi Musa erstreckt sich eine Nekropole mit außergewöhnlichen Felsgrabstätten, die von der einstigen Bedeutung dieses Zugangs von der antiken Siedlung Gaia zur Hauptstadt der Nabatäer zeugen. In dem Gebiet wurden 85 Monumente und 15 Inschriften registriert (L. Nehmé).
Unser Fotorundgang mit zusammengefassten Informationen aus der archäologischen Forschung beginnt an den drei monumentalen, oft "Dschinnblöcke" genannten Blockgräbern. Wir zeigen sie auch aus der ungewöhnlichen Perspektive von oben, wodurch die Gräber auf und hinter zwei Blöcken gut erkennbar sind.
Kaum jemand steigt über die abgeteilte Piste für Pferde und Kutschen und durch das trockene Bachbett, um das kleine Schlangengrab auf der anderen Seite zu besichtigen. Doch die Mühe lohnt sich wegen der rätselhaften Reliefwand mit zwei Schlangen, die einen Vierbeiner bedrohen, sowie einem Pferd, das einen Betyl trägt.
Ein kleines Stück weiter ragen zwei übereinander gestaffelte Felsbauten empor, die ganz verschieden gestaltet sind und doch zusammengehören: das in der nabatäischen Architektur einzigartige Obeliskengrab und darunter das Bab as-Siq Triklinium. Die prominent platzierte Weihinschrift auf der gegenüberliegenden Seite des Weges nennt den Stifter des Grabes.
Eine trotz guter Erreichbarkeit kaum besuchte Sehenswürdigkeit ist der Aslah Triklinium Komplex auf einem Plateau direkt gegenüber vom Eingang des Siq. Zum Komplex gehören u.a. das Triklinium, das älteste datierte Monument der Nabatäer in Petra, zahlreiche Votivnischen, eine Felskammer mit 10 Grabstellen, Zisternen und über 50 Senkgräber in mehreren Felsbuckeln.
Die informativen Fototouren stellen die Sehenswürdigkeiten von Petra vor, zeigen versteckte Details und empfehlen wenig bekannte Routen.
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Antike Siedlung unter dem heutigen Touristenort Wadi Musa. In nabatäischen Inschriften häufig erwähnt, u.a. als Heimstatt des Gottes Dushara und der Göttin al-Kutba. Dank reichlicher Wasservorkommen und fruchtbarer Böden war Gaia ein wichtiger Versorgungsort für Petra. Von der besonders ergiebigen Quelle am Eingang des Tals führte eine kilometerlange Leitung hinunter ins Tal von Petra. Der (späteren) Legende nach soll es die Quelle sein, die sich öffnete, als der auch von den Muslimen verehrte Moses mit seinem Stab gegen den Fels schlug - von daher Ayn Musa (Moses-Quelle) und Wadi Musa. Archäologen haben unter dem modernen Ort Reste von Wohngebieten mit ausgeklügelten hydrologischen Systemen gefunden.
Ein Betyl (semitisch: bait-el = Haus Gottes; griech. baitylos) ist ein anikonisches Gottessymbol, meist als schmale hochrechteckige Platte oder Stele gestaltet. Es kann auch eine Negativform in einer Nische sein. Häufig sind mehrere Betyl in einer Nische nebeneinander, übereinander oder ineinander gruppiert. "Der Betyl ist keine Abbildung Gottes, kein Bild des Gottes, kein Götterbild. Als Medium der Gottespräsenz kann er jedoch auch kultische Verehrung erfahren. Das bedeutet wiederum, dass man dem Betyl im Akt der Verehrung Opfer und Gaben darbringen konnte." (R. Wenning, 2007)