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Am Toten Meer

Am Toten Meer / © Foto: Haupt und Binder, Universes in Universe

An der jordanischen Küste des Toten Meeres entlang

Die jordanische Küstenregion am Toten Meer ist eine faszinierende natürliche, kulturelle, spirituelle und therapeutische Landschaft.

Das Tote Meer, ein hypersaliner Binnensee von 80 km Länge, liegt etwa 430 Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefste Punkt der Erde. Es gilt auch als das größte natürliche Heilbad der Welt, dessen heilende Wirkung seit der Antike bekannt ist.

Salzformationen des Toten Meeres
© Foto: Courtesy VisitJordan

Die geografische Lage an wichtigen Handelsrouten, die fruchtbaren Schwemmlandböden und die Verfügbarkeit von Wasser aus nicht versiegenden Quellen erleichterten die Ansiedlung von Menschen und ließen ein reiches kulturelles Erbe entstehen, das einen Zeitraum von mehr als 10.000 Jahren umfasst. Im Gebiet entlang der südöstlichen Küste des Toten Meeres in Jordanien, das heute als Süd-Ghor bekannt ist, sollen sich die fünf im Alten Testament erwähnten "Städte der Ebene" befunden haben: Sodom, Gomorrah, Admah, Zeboim und Zoar.

In der Bibel wird das Tote Meer als "Meer des Salzes" bezeichnet, und arabische Schriftsteller nannten es das "Meer des Lot", nach Abrahams Neffen, dessen Frau bei der Zerstörung von Sodom und Gomorra zu einer Salzsäule erstarrt sein soll.

Ein Schiff auf dem Toten Meer transportiert Salz. Teil der Madaba-Karte, der weltberühmten Mosaikkarte des Heiligen Landes aus der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts.
© Foto: Haupt & Binder, Universes in Universe

Während des späten Pleistozäns, vor 70.000 bis 12.000 Jahren, war das Gewässer Teil des Lisan-Sees, der sich bis zum See Genezareth erstreckte. Als das Klima heißer wurde, begann der See auszutrocknen, und es entstand das Tote Meer so wie man es heutzutage kennt - ein Binnen-Salzsee, der nur durch den Fluss Jordan und einige kleinere Quellen gespeist wird.

Sein Wasser ist neunmal salziger ist als das des Ozeans und bekannt für seine heilenden und entspannenden Eigenschaften. Sein Salzgehalt ist so hoch, dass man mühelos auf der Wasseroberfläche treibt - ein wirklich unvergessliches Erlebnis.

Am nördlichen Teil der Küste gibt es eine gut ausgebaute Hotelinfrastruktur mit Wellnessangeboten wie Massagen, Aromatherapie, Schlammpackungen, Süßwasserbecken und mehr, die auch von Tagesgästen genutzt werden können.

Sich auf dem Toten Meer treiben lassen
© Foto: Courtesy VisitJordan

Sehenswürdigkeiten

Vom Jordan im Norden bis zum südlichen Ende ist das Tote Meer über gute Straßen aus verschiedenen Richtungen und Regionen Jordaniens leicht zu erreichen. Während die meisten Hotels im nördlichen Teil angesiedelt sind, befinden sich die Sehenswürdigkeiten und kulturellen Stätten vor allem im Südosten.

Der Dead Sea Panoramic Complex and Museum oberhalb des Toten Meeres. Rechts eine Hotelanlage im Bau mit Unterkünften in Form von Pyramiden. Auf der anderen Seite des Toten Meeres (Israel) sieht man die Skyline von Jerusalem.
© Foto: Haupt & Binder, Universes in Universe

Dead Sea Panoramic Complex and Museum

© Foto: Haupt und Binder, Universes in Universe

Wenn man die Straße in Richtung Madaba und Ma'in hinauffährt, erreicht man nach 9 km den Dead Sea Panoramic Complex mit Blick über das Tote Meer. Er wird von der Royal Society for the Conservation of Nature (RSCN) verwaltet und beherbergt ein Museum mit Informationen zur Geologie, Tierwelt und Kulturgeschichte der Region sowie ein Restaurant mit Außenterrassen und Räumlichkeiten für Konferenzen.

Der Blick von der Terrasse des Dead Sea Panoramic Complex and Museum ist atemberaubend.
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Ma'in Hot Springs

© Foto: Haupt und Binder, Universes in Universe

Das Hammamat Ma’in ist eine schöne Oase, wo heißes Quellwasser (45°C bis 60°C) von den Felsen herabfließt und natürliche Thermalbecken bildet.

Die Hauptattraktion ist eine ca. 25 m hohe Kaskade, die sich über gelblich-grüne Kieselsteinablagerungen ergießt und den hohen Mineraliengehalt der heißen Quellen veranschaulicht, deren heilende Wirkung bei Rheuma, Hautkrankheiten usw. von einheimischen und ausländischen Besuchern in den Badeanlagen und einem Kurhotel genossen wird. Vom Museum des Toten Meeres aus erreicht man den Ort, indem man auf derselben Straße (Ma'in-Straße) weiterfährt und nach 2,5 km rechts abbiegt.

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Machaerus

© Foto: Haupt und Binder, Universes in Universe

Die Zitadelle von König Herodes auf der jordanischen Seite des Toten Meeres ist einer der wenigen im Neuen Testament erwähnten Orte, die durch archäologische Funde eindeutig identifiziert und unter Verwendung der ursprünglichen architektonischen Elemente teilweise rekonstruiert werden konnten.

Machaerus war vom ersten Jahrhundert v. Chr. bis zum ersten Jahrhundert n. Chr. Teil des Königreichs Judäa. Es ist der Schauplatz, an dem Salome für ihren Stiefvater Herodes Antipas (einer der Söhne Herodes des Großen) tanzte, der ihr danach den Wunsch erfüllte, Johannes den Täufer enthaupten zu lassen und seinen Kopf auf einem Tablett zu präsentieren.

Der etwa 20-minütige Fußweg vom Parkplatz bergauf lohnt sich auch deshalb, weil man über den Besuch einer authentischen biblischen Stätte hinaus eine spektakuläre Aussicht auf das Tote Meer, Palästina und Israel hat.

Von den Ma'in Hot Springs fährt man auf der Hauptstraße etwa 10 km weiter nach Süden.
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Wadi Mujib

© Foto: Royal Society for the Conservation of Nature (RSCN)

Das Mujib Biosphärenreservat grenzt an das Tote Meer und umfasst das Wadi Al Mujib, eine tiefe und enge Schlucht, die sich durch schroffe Bergketten zieht und in das Tote Meer mündet. In der Nähe der Mujib-Brücke am Dead Sea Highway befindet sich das Besucherzentrum der Royal Society for the Conservation of Nature (RSCN), das vom preisgekrönten jordanischen Architekten Ammar Khammash entworfen wurde. Es ist der Ausgangspunkt für abenteuerliche Wanderungen, darunter spektakuläre nasse und trockene Trails zur Erkundung des Wadi Mujib. Aus Sicherheitsgründen ist das Wadi normalerweise nur von April bis Ende Oktober geöffnet.

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Statue der Frau des Propheten Lot

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Nicht verpassen sollte man den Blick auf die Felsformation hoch oben über der Autobahn und dem Toten Meer, bei der es sich um die Überreste der Salzsäule handeln soll, die Lots Frau war. Als Lot mit seiner Familie die brennende Stadt Sodom verließ, missachtete seine Frau Gottes Gebot, nicht zurückzuschauen. "Und sein Weib sah sich hinter ihm um und ward zu einer Salzsäule." (Genesis 19:26)

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Südöstliche Küstenregion des Toten Meeres

Die Region südliches Ghor - bekannt als der tiefste Landstrich der Welt - besteht aus einer Reihe von Wadis, die von Osten nach Westen verlaufen. Die saisonalen Wasserläufe haben reichhaltige Sedimente aus dem Hochland mitgeführt und sie an der Mündung der Wadis hinterlassen. Diese dreieckigen Ablagerungen werden als Schwemmfächer oder "Ghors" bezeichnet. Das Wadi al-Hasa mit der konstantesten und zuverlässigsten Wasserquelle, die reiche Schwemmlandböden mit sich bringt, hat die as-Safi-Ebene geformt, in der Landwirtschaft und Siedlungen seit über 12.000 Jahren nachweisbar sind.

Blick über das südliche Ghor am Toten Meer. Im Vordergrund das Museum am tiefsten Punkt der Erde.
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Museum am tiefsten Punkt der Erde

Das 2012 eröffnete Museum zeigt das archäologische Erbe und die materielle Kultur des südlichen Ghor, der südöstlichen Küstenregion des Toten Meeres. Höhepunkte sind die Funde aus den archäologischen Ausgrabungen des Lot-Heiligtums in Deir 'Ain 'Abata sowie die nabatäischen Exponate des Friedhofs in Khirbet Qazone. Beide Ausgrabungen wurden von Dr. Konstantinos D. Politis geleitet.

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Vom 1. Jh. v. Chr. bis zum 2. Jh. n. Chr. erstreckte sich das Gebiet der Nabatäer bis zum Ufer des Toten Meeres, wo sie Dattelpalmen und Balsampflanzen für Parfümöl anbauten und wertvolles Salz und Bitumen sammelten. Unter den antiken Stätten, die von Archäologen in dieser Region ausgegraben wurden, ist der Friedhof von Khirbet Qazone besonders wichtig. Dort fand man gut erhaltene Textilien und sogar den mumifizierten Körper eines Nabatäers, der heute im Museum am tiefsten Punkt der Erde ausgestellt ist.

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Höhle des Lot

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Das Heiligtum des (heiligen) Lot in Deir 'Ain 'Abata ("Kloster an der Abata-Quelle" auf Arabisch), das auf das 5. bis 7. Jahrhundert n. Chr. datiert wird, ist eine der wichtigsten byzantinischen Stätten in Jordanien. Es handelte sich um einen Klosterkomplex mit einer basilikalen Kirche mit drei Apsiden, die um eine natürliche Höhle herum gebaut wurde, in der Lot und seine Töchter nach der Zerstörung von Sodom und Gomorra Zuflucht gefunden haben sollen (Genesis 19). Vom Museum am tiefsten Punkt der Erde führen eine Schotterpiste und eine Treppe zum Heiligtum hinauf.

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Zuckerfabrik. Masna‘ as-Sukkar, as-Safi

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Die Zuckerfabrik in der Stadt as-Safi aus dem 11. bis 15. Jh. n. Chr. ist die größte dieser Art in dieser Region. In der Zeit der Ayyubiden/Mamluken war die Zuckerproduktion im Gebiet am Toten Meer sehr wichtig. Dutzende Zuckerfabriken wurden in der Nähe von Städten errichtet, die während des ganzen Jahres über Süßwasserquellen verfügten. Nach der Zerkleinerung der Zuckerrohrpflanzen musste der Rohzuckersaft in einem komplizierten chemischen Verfahren gekocht und gereinigt werden. In Masna' as-Sukkar helfen zweisprachige Schilder den Besuchern, die Geschichte der Fabrik und den Prozess der Zuckerherstellung zu verstehen.

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Lage, Anfahrt:

Totes Meer – Jordanien
Das Tote Meer ist über gute Straßen aus verschiedenen Richtungen und Regionen Jordaniens leicht zu erreichen. Während sich die meisten Hotels entlang des Nordufers befinden, liegen die Sehenswürdigkeiten und kulturellen Stätten im Südosten.

Entfernungen bis zum Toten Meer:
Von Amman zum nördlichen Bereich: 50 km
Von Akaba zum südlichen Bereich: 220 km


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