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Info / Kontext zum Gedicht
Auszug aus dem einzigen von Käthe Leichter überlieferten Gedicht aus Ravensbrück.
Die sozialistische Journalistin und Widerstandskämpferin Käthe Leichter wurde Anfang 1940 ins Frauen-KZ Ravensbrück deportiert. Sie verfasste dort zahlreiche Gedichte, die sie ihren Mitgefangenen vortrug, aber aus Sicherheitsgründen nicht aufschrieb. Im Januar 1942 wurde sie zusammen mit vielen anderen, vor allem jüdischen Frauen nach Bernburg verschleppt und dort mit Gas ermordet.
Rosa Jochmann, die Ravensbrück überlebte, berichtet: "Wir duften mit Juden weder sprechen noch zusammenkommen, haben es aber trotzdem getan. Käthe Leichter veranstaltete im Block 11, dem jüdischen Block, am Sonntag literarische Nachmittage. Unter größten Vorsichtsmaßnahmen bescherte uns Käthe unvergessliche Stunden mit alten Freiheitsgedichten und Liedern, die uns der Hölle entrückten. Das Gedicht 'An meine Brüder', das von der jungen Kameradin Viktoria Fila auswendig gelernt wurde und so erhalten geblieben ist, stammt von Käthe Leichter." (Quelle: Mauthausen Komitee Österreich)
Dr. phil. Constanze Jaiser
Literaturwissenschaftlerin und Theologin
Publikationen zum Thema, u.a.:
Poetische Zeugnisse. Gedichte aus dem Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Stuttgart/Weimar 2000
Europa im Kampf 1939-1944. Internationale Poesie aus dem Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Berlin 2009
Ein Schmuggelfund aus dem KZ – Erinnerung, Kunst und Menschenwürde. Berlin 2012