Wie beklagen wir den Verlust dessen, was nie sein durfte? Wie beweinen wir, was im Namen des Fortschritts, der Schönheit, der Zukunft ausgelöscht und zum Schweigen gebracht wurde? Museen wurden auf diesem vielfachen Tod erbaut. In kleinen Glassärgen bergen sie die Scherben zerbrochener Welten, das dort erbeutete Gut. Sie zogen weiter in die Moderne, unfähig, dem Impuls, besitzen zu wollen und einzukerkern, z, und behaupteten ein weiteres Mal, dass alles Wissen in der Schuld ihrer "Entdeckungen" stünde. Hygienisch weiße Wände erklärten Pest und Plantagen zu Angelegenheiten der Vergangenheit. Saubere Schiefertafeln und riesige Ausstellungshallen wurden errichtet, um große Männer und ihre monumentale Kunst zu feiern. Neues wurde gestaltet, um die Vergangenheit im ewigen Machtverhältnis mit ihrer Gegenwart zu halten, die Zeitlichkeit selbst gekapert. Doch die Steine erinnern an die Jahrhunderte, in denen die Wälder brannten, das Land ausgebeutet, das Leben leergesaugt wurde. Sie sind Zeugen und erkennen, dass sich die Zeit nicht auf eine gerade Linie herunterbrechen lässt. Der alte Klang der Vögel, der Flüsse und Felsen, die dem Boden entrissen wurden, dröhnt über uns. Die aus der Geschichte Getilgten fragen nicht, ob sie leben dürfen, und sie weigern sich, zu vergessen. Sie warnen uns, dass der dunkle Rauch, der aus der rissigen Mutter Erde aufsteigt, eine Gefahr für alle darstellt, die auf ihr leben. Sie warnen, dass der fallende Himmel eine unmittelbare Bedrohung ist. Sie sind sich bewusst, dass diese Mauern ihre Erfahrungen und das Erleben ihrer ermordeten Vorfahren nicht festhalten können. Sie üben sich im Zuhören, um die Wunde zu heilen, zu der die Welt geworden ist. Ihre Geschichten des Verschwindens werden gehört und gefühlt. Sie fordern weder Inklusion noch neue Ideen, sondern die bedingungslose Freilassung aller Geiseln.