Universes in Universe

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Gropius Bau

Eine Auswahl von Werken


Das umgekehrte Museum

Wie beklagen wir den Verlust dessen, was nie sein durfte? Wie beweinen wir, was im Namen des Fortschritts, der Schönheit, der Zukunft ausgelöscht und zum Schweigen gebracht wurde? Museen wurden auf diesem vielfachen Tod erbaut. In kleinen Glassärgen bergen sie die Scherben zerbrochener Welten, das dort erbeutete Gut. Sie zogen weiter in die Moderne, unfähig, dem Impuls, besitzen zu wollen und einzukerkern, z, und behaupteten ein weiteres Mal, dass alles Wissen in der Schuld ihrer "Entdeckungen" stünde. Hygienisch weiße Wände erklärten Pest und Plantagen zu Angelegenheiten der Vergangenheit. Saubere Schiefertafeln und riesige Ausstellungshallen wurden errichtet, um große Männer und ihre monumentale Kunst zu feiern. Neues wurde gestaltet, um die Vergangenheit im ewigen Machtverhältnis mit ihrer Gegenwart zu halten, die Zeitlichkeit selbst gekapert. Doch die Steine erinnern an die Jahrhunderte, in denen die Wälder brannten, das Land ausgebeutet, das Leben leergesaugt wurde. Sie sind Zeugen und erkennen, dass sich die Zeit nicht auf eine gerade Linie herunterbrechen lässt. Der alte Klang der Vögel, der Flüsse und Felsen, die dem Boden entrissen wurden, dröhnt über uns. Die aus der Geschichte Getilgten fragen nicht, ob sie leben dürfen, und sie weigern sich, zu vergessen. Sie warnen uns, dass der dunkle Rauch, der aus der rissigen Mutter Erde aufsteigt, eine Gefahr für alle darstellt, die auf ihr leben. Sie warnen, dass der fallende Himmel eine unmittelbare Bedrohung ist. Sie sind sich bewusst, dass diese Mauern ihre Erfahrungen und das Erleben ihrer ermordeten Vorfahren nicht festhalten können. Sie üben sich im Zuhören, um die Wunde zu heilen, zu der die Welt geworden ist. Ihre Geschichten des Verschwindens werden gehört und gefühlt. Sie fordern weder Inklusion noch neue Ideen, sondern die bedingungslose Freilassung aller Geiseln.

Beteiligte an diesem Ort

Pacita Abad

Noor Abuarafeh

Shuvinai Ashoona

Aline Baiana

Deanna Bowen

Flávio de Carvalho

Cian Dayrit

Sandra Gamarra Heshiki

Pélagie Gbaguidi

Francisco Huichaqueo

Käthe Kollwitz

La rara troupe

Mapa Teatro–Laboratorio de Artistas

Museu de Arte Osório Cesar, Franco da Rocha

Museu de Imagens do Inconsciente, Rio de Janeiro

Museo de la Solidaridad Salvador Allende (MSSA)

Andrés Pereira Paz

Antonio Pichillá

Aykan Safoğlu

Castiel Vitorino Brasileiro

Bartolina Xixa

Katarina Zdjelar


Adresse, Anfahrt

Gropius Bau
Niederkirchnerstraße 7
10963 Berlin
Lage auf der Karte

Öffnungszeiten:
Mi - Mo 10 - 19 Uhr
Do 10 - 21 Uhr, Di geschlossen

Anfahrt:
S-Bahn S1/S2/S25/S26, Bus M29: Anhalter Bahnhof
U-Bahn U2: Potsdamer Platz
U-Bahn U6: Kochstraße
Bus M41: Abgeordnetenhaus

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Über diesen Ort

Der Gropius Bau wurde 1881 als Kunstgewerbemuseum und -schule eröffnet. Angesichts der bewegten Geschichte und der vielfältigen Institutionen, die im Laufe der Zeit an diesem Standort angesiedelt waren, strukturiert sich der Gropius Bau heute als offener Rahmen für den Umgang mit verschiedensten künstlerischen Praxen. Nach der Übernahme der Direktion durch Stephanie Rosenthal im Jahr 2018 steht die Öffnung des Gropius Bau als Ort der künstlerischen Kreation und des Austauschs im Vordergrund; die aktive Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstler*innen zielt darauf ab, kreative Prozesse offenzulegen, neue Perspektiven zu erschließen und die Möglichkeiten der Institution zu reflektieren. Zentraler Ansatzpunkt des Programms ist darüber hinaus die differenzierte Auseinandersetzung mit der geografischen Lage, der Geschichte und Gegenwart des Hauses, die Fragen nach Land, Grenzen, Traumata, Reparatur und Fürsorge einschließt.

Berlin Biennale 2020

5. September - 1. November 2020
an vier Orten in Berlin

Der Riss beginnt im Inneren

Kurator*innen:
María Berríos, Renata Cervetto, Lisette Lagnado, Agustín Pérez Rubio

Mehr als 75 Beteiligte

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