Universes in Universe

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11. Berlin Biennale c/o ExRotaprint


Das lebendige Archiv

Im vergangenen Jahr war unser temporärer Raum 11. Berlin Biennale c/o ExRotaprint ein Ort der Erfahrung und des Austauschs. Hier wurden Geschichten erzählt, erfunden und geteilt, in verschiedenen Sprachen, die im Hof und auf der Straße gesprochen werden, die immer noch zu hören sind. Dies war ein Ort des experimentellen Ausstellungsmachens, an dem sich Menschen begegneten, sich unterhielten, Tee tranken, saßen und vorlasen, Puppenspiele inszenierten und präsentierten, malten, schrieben, lauschten, tanzten. Ein Ort, an dem sich der Prozess des Machens den unerwarteten Konsequenzen gegenseitiger Exponiertheit öffnete. Wir, diejenigen, die dazukamen, lernten von unseren Nachbar*innen, von ihrer vorsichtigen Neugier und großzügigen Bereitschaft. Wir lernten vor allem von den Kindern, die sich als erste ein Stück dieses Quartiers aneigneten. Sie wussten, dass es ihnen mehr als uns gehörte, und sie nutzen es entsprechend. Wir waren traurig, als wir schließen mussten, weil die Pandemie die Stadt traf, und freuten uns, als wir die Türen wieder öffnen durften. Wir bemühten uns, vorsichtig zu agieren, suchten sichere Möglichkeiten der Wiederbegegnung, wissend, wie wichtig ein solcher Raum der Kontakte ist. Dieser Ort gab dem Prozess Sicherheit, er entstand langsam, war durchlässig und hatte einen menschlichen Maßstab. Fast wurde er zu einem Zuhause. Hier lebt sie, die Gastfreundschaft, die vor allem von unserer Umgebung, von den Passant*innen, Teilnehmerinnen, Gästen, Künstlerinnen und Mitarbeitenden ausgeht. Für eine kurze Zeit ließen Menschen sich hier nieder, fanden zusammen, versammelten sich, sprachen miteinander und hörten zu. Was bleibt ist ein lebendiges Archiv dieser Gastfreundschaft - das Geschenk, das sie alle uns machten.

Beteiligte an diesem Ort

Cansu Çakar

Feministische Gesundheitsrecherchegruppe (Inga Zimprich/Julia Bonn)

Flávio de Carvalho (in Zusammenarbeit mit Raymond Frajmund)

Kiri Dalena

Mauricio Gatti

Grupo Experimental de Cine (Alfredo Echániz, Gabriel Peluffo, Walter Tournier)

Emma Howes und Justin Kennedy in Zusammenarbeit mit Balz Isler

Mirja Reuter and Florian Gass


Adresse, Anfahrt

11. Berlin Biennale c/o ExRotaprint
Bornemannstraße 9
13357 Berlin
Lage auf der Karte

Öffnungszeiten:
Mi - Mo 11 - 19 Uhr
Di geschlossen

Anfahrt:
S-Bahn S1/S2/S25/S26: Humboldthain
U-Bahn U9: Nauener Platz
Bus 247: Schererstraße

Tickets online buchen

Über diesen Ort

Die Räume der 11. Berlin Biennale bei ExRotaprint – ein Mieterprojekt initiiert von Künstler*innen zur Verbindung von Arbeit, Kunst und Sozialem – dienen seit September 2019 als Möglichkeitsraum für unterschiedliche Erfahrungen.

ExRotaprint ist Modell für eine Stadtentwicklung, die Profit mit Eigentum ausschließt und einen heterogenen, offenen Ort für alle gesellschaftlichen Gruppen schafft. Das ehemalige Produktionsgelände der Druckmaschinenfabrik Rotaprint AG mit seinen Gebäuden aus den 1950er-Jahren liegt im Berliner Ortsteil Wedding. 2004 erarbeiteten die bildenden Künstler*innen Daniela Brahm und Les Schliesser ein Konzept zur Übernahme des Geländes durch die Mieter*innen vor Ort. Ziele waren, das Areal für eine heterogene Nutzung aus „Arbeit, Kunst, Sozialem“ zu entwickeln, und günstige Mieten für alle. Seit 2007 widmet sich die gemeinnützige GmbH ExRotaprint der Sanierung und Weiterentwicklung des denkmalgeschützten, 10.000 Quadratmeter großen Standorts. ExRotaprint beherbergt heute rund 120 Produktionsbetriebe, soziale Einrichtungen und Räume für Künstler*innen und Kreativschaffende.

Berlin Biennale 2020

5. September - 1. November 2020
an vier Orten in Berlin

Der Riss beginnt im Inneren

Kurator*innen:
María Berríos, Renata Cervetto, Lisette Lagnado, Agustín Pérez Rubio

Mehr als 75 Beteiligte

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