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Recherche über das Stadtgebiet am Nationalmuseum an der früheren Grünen Linie, die Beirut während des Bürgerkriegs teilte.
Mai 20132010 hat für Libanon eine neue Phase begonnen. Während die Spannung in der gesamten Region hervorbrachen, verbleibt das Land beinahe in einem Zustand von Stagnation. Charakteristisch für die Gegenwart sind unterschwellige Gefahr und diffuser Antagonismus.
Statt wie in Beirut. Autopsy of a City bestimmte Momente der Bedrohung in der Vergangenheit oder Zukunft von Beirut zu untersuchen, blickt die Installation Under-Writing Beirut - Mathaf auf historisch oder persönlich signifikante Orte in der Stadt von heute, die einen Zugang zu anderen Zeitebenen eröffnen. Indem sie die Geschichte dieser Orte erforscht, legt sie Spuren frei und reflektiert über Auslöschung. Verschwundene Elemente wie unvollständige Wörter, Geschichten und Bilder sowie andererseits erhalten gebliebene Elemente sind die dem Werk zugrundeliegenden Motive.
Under-Writing Beirut - Mathaf schafft Verknüpfungen zwischen der Geschichte eines Orte und dessen Einbettung in die Zeit und auch seiner zeitlosen Dimension; zwischen der Ahnung von einer Spur als der Aufzeichnung der Realität eines Ortes und der ihn neu erfindenden Fiktion. Wie ein Palimpsest bezieht das Projekt die verschiedenen Ebenen von Zeit und Existenz ein, die in der Gegenwart gemeinsam existieren.
Die Installation auf der Sharjah Biennale 11 ist das erste Kapitel eines fortdauernden Projekts. Dieses Kapitel konzentriert sich auf das Wohnviertel der Künstlerin in Beirut, bekannt als Mathaf, dem arabischen Wort für Museum. In dem Gebiet befindet sich das Nationalmuseum von Beirut, das 1942 eröffnet wurde und eine kleine aber beeindruckende Sammlung archäologischer Fundstücke aus einem Zeitraum von einigen tausend Jahren besitzt. Mathaf liegt in der Gegend der Stadt, die einst die "Grüne Linie" war, die während des Libanesischen Bürgerkriegs (1975-1991) Ost- und West-Beirut teilte. Es war bekannt für seinen Kontrollpunkt, einen der wenigen Übergänge, durch den die Menschen von der einen Seite der Stadt in die andere gelangen konnten. Im Libanesischen Bürgerkrieg erlitten das Museumsgebäude und ein Teil seiner Sammlung schwere Schäden, doch der größte Teil der Sammlung wurde vom Konservator des Museum vor Zerstörung oder Plünderung bewahrt, indem er um sie herum Schutzwände aus Beton errichtete. Nach dem Ende des Konflikt wurden diese Objekte wiederentdeckt, und heute sind einige stark beschädigte Artefakte inmitten der erhalten gebliebenen ausgestellt.
Das erste Kapitel von Under-Writing Beirut - Mathaf bezieht gefundenes Material und Dokumente sowie Skulptur, Zeichnung, Fotografie, Video und durch die Recherchen inspirierte Aufzeichnungen ein.
Lamia Joreige
* 1972 Beirut, Libanon; lebt dort.
Lamia Joreige benutzt Archivdokumente und fiktive Elemente, um über die Beziehung zwischen individuellen Geschichten und kollektiver Geschichte zu reflektieren. Sie untersucht die Möglichkeiten der Darstellung des Libanesischen Bürgerkriegs, seiner Nachwirkungen und von Beirut, der Stadt im Zentrum ihrer Bildwelt.
Joreige hat ihre Werke in vielen Ausstellungen und Orten international präsentiert, u.a.: Mori Art Museum, Tokyo, Japan (2012); Tate Modern, London, Vereinigtes Königreich (2011); Mathaf, Doha, Katar (2010); Carpenter Center for the Visual Arts, Harvard University, Cambridge, Massachusetts, USA (2010); Sharjah Biennale, VAE (2009); International Center for Photography, New York, New York, USA (2008); Biennale Venedig, Italien (2007); Modern Art Oxford, Vereinigtes Königreich (2005); Townhouse Gallery, Kairo, Ägypten (2005); Musée Nicéphore Niépce, Chaton-sur-Saône, Frankreich (2003); und Home Works Forum, Beirut (2003, 2008], Sie ist Mitbegründerin und Ko-Direktorin des Beirut Art Center, einem nicht-kommerziellen Zentrum für zeitgenössische Kunst im Libanon.
Under-Writing Beirut - Mathaf, 2013
Mixed Media Installation
Entstanden im Auftrag der Sharjah Art Foundation
Gezeigt auf der Sharjah Biennale 11
13. März - 13. Mai 2013
Vereinigte Arabische Emirate