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100 Tage - 100 Gäste

Ein Hauptprogramm der documenta X, 1997


In "100 Tage - 100 Gäste" werden Akteure und Vordenker aus aller Welt, Cineasten, Schriftsteller und Künstler ebenso wie Philosophen, Wirtschaftswissenschaftler und Architekten in Aktion treten, sei es mit einem Vortrag, einer Diskussion oder einer künstlerischen Darbietung. Hier sollen Film, Theater, Musik und Literatur in den Mittelpunkt gerückt werden. Damit wird angestrebt, der Komplexität der zeitgenössischen Kulturen - vor allem auch der außereuropäischen - Rechnung zu tragen und sie so umfassend und lebendig wie möglich und so flexibel wie nötig zu präsentieren.
documenta X-Presseinformation, Anfang 1997

Die Halle für die Veranstaltungsreihe wurde vom österreichischen Künstler Heimo Zobernig konzipiert. Er lud seinen Landsmann Franz West (1947–2012) ein, die Stühle zu gestalten. Dieser entwickelte einen seiner Stahlsessel von 1994 weiter und ließ die Polsterung mit bunten afrikanischen Stoffen beziehen. Offensichtlich ist diese Gestaltung durch die "nicht-westliche" Welt als einen der thematischen Schwerpunkte und die relativ vielen von dort kommenden der "100 Gäste" motiviert gewesen. Allerdings wunderten sich viele doch sehr darüber, denn immerhin hatte Catherine David ihre Aversion gegen jegliche Folklore im Kunstbereich deutlich zum Ausdruck gebracht. Oder wäre solch ein Design etwa nur dann folkloristisch, wenn es ein Afrikaner und nicht ein anerkannter "westlicher" Künstler gemacht hätte? Übrigens wurde einer der 300 Stühle von Franz West im Jahr 2019 für 16.550 Euro versteigert…

Die Qual der Aufklärung ►
Sabine Vogel über "100 Tage - 100 Gäste" und die documenta X


100 Tage - 100 Gäste ►
documenta X Presseinformation

Eine Auswahl von Gästen und Themen

Teilnehmer aus Afrika, Asien und Lateinamerika sowie Beiträge, die direkt mit diesen Teilen der Welt zu tun haben.

Edward Saïd, Philosoph, USA. Eröffnungsabend

Rem Koolhaas, Architekt, Niederlande
Neuer Urbanismus: Pearl River Delta (China), 1996

Raoul Peck, Filmregisseur, Haïti

Cabelo, Tunga, Lilian Zaremba. Künstler, Brasilien
Crab Nebula Project, 1997. Live Übertragung des Hessischen Rundfunks

Valentin Yves Mudimbe, Schriftsteller, Zaire/USA
"Reprendre": Behauptungen und Strategien in der zeitgenössischen afrikanischen Kunst

Okwui Enwezor, künstlerischer Leiter der Johannesburg-Biennale 1997, Nigeria/USA
Biennalen - eine kritische Betrachtung: Die 2. Johannesburg Biennale

Fethi Benslama, Psychoanalytiker, Tunesien/Frankreich
Die Identitätskrise im Islam

Suely Rolnik, Psychoanalytikerin, Brasilien
Identitätssüchtige: Subjektivität in Zeiten der Globalisierung

Suely Rolnik, Psychoanalytikerin, Brasilien
Das Hybride bei Lygia Clark

Abderrahmane Sissako, Filmregisseur, Mauretanien/Mali/Frankreich.
Diskussion mit ihm.

Ackbar Abbas, Kulturkritiker, Hong Kong/China
Hong Kong: Urbaner Raum und das Entschwinden

Etienne Balibar, Philosoph, Frankreich
Gibt es so etwas wie eine Weltkultur?

Ariella Azoulay, Kunstkritikerin, Israel
Geschichten von Händen: "Neturalisiert" in Jerusalem. Spricht u.a. über die Künstler Aya & Gal Middle East.

Carlos Basualdo, Kunstkritiker, Argentinien/USA
Identitätsmodelle: Die Arbeiten von Dan Graham und Hélio Oiticica

Gayatri Chakravorty Spivak, Kulturkritikerin, Indien/USA
Kultur und / als "Kultur"

Geeta Kapur, Kunsthistorikerin, Indien.
Knacken im Code: Unterbrechung des klaren Ganges kritischer Transzendenz. Siehe unser Interview mit Geeta Kapur.

Paulo Mendes da Rocha, Sophia Telles Silva, Architekt/Architekturhistorikerin, Brasilien
Zeitgenössische Formen des Urbanismus in Brasilien, Populärkultur und Gemeinschaftssinn (Architektur als Erzählung)

Yang Lian, Dichter, China/Großbritannien
Konzentrische Kreise - Die Wiederentdeckung der chinesischen Kulturtradition durch sich selbst

Paulo Herckenhoff, Leiter der Biennale von São Paulo, Brasilien
Biennalen - eine kritische Betrachtung: Die 23. Biennale von São Paulo

Catherine David und Yang Lian, Dichter, China/Großbritannien
Gespräch über die Videoarbeiten des chinesischen Künstlers Wang Jianwei

Michael Oppitz, Anthropologe, Deutschland/Schweiz
Der Einfluß der Globalisierung auf orale Traditionen

Johan Grimonprez, Künstler, geb. in Trinidad, USA/Belgien
Dial H-I-S-T-O-R-Y, 1995-1997

Ery Camara, Kunstkritiker, Senegal/Mexiko
Das Museum: Ein Stilleben?

Colette Braeckman, Journalistin, Belgien
Der Genozid in Ruanda, die Entwicklung der Flüchtlingsproblematik und die Analyse ihrer Rückkehr

Masao Miyoshi, Kulturkritiker, Japan/USA
Die Orte der Kultur

Tierno Monénembo, Schriftsteller, Guinea/Frankreich
Die Welt im Lichte des Exils.

Ea Sola, Choreographin, Vietnam/Frankreich
Doppelte Erinnerungen.

Sarat Maharaj, Kunsthistoriker, Südafrika/Großbritannien
Zwietracht der Zungen.

Matthew Ngui, Künstler, Singapur/Australien

Wole Soyinka, Schriftsteller, Nigeria
Kunst und der ethnozentrische Blick



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