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Pavillon der Ukraine

Nationaler Pavillon der Ukraine

Nationaler Pavillon der Ukraine

59. Internationale Kunstausstellung, La Biennale di Venezia

23. April - 27. November 2022

Künstler: Pavlo Makov

Kuratorenteam: Lizaveta German, Maria Lanko, Borys Filonenko

Kommissarin: Kateryna Chuyeva, Stellvertretende Ministerin für Kultur und Informationspolitik der Ukraine

Ort: Arsenale - Sale d'Armi
Kontakt und Lage

Pavlo Makov auf der 59. Biennale Venedig
© Foto: Haupt & Binder, Universes in Universe
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Fountain of Exhaustion. Acqua Alta

Der renommierte Künstler Pavlo Makov aus Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine im Nordosten des Landes, ist für seine Innovationen in der Radierung und Druckgrafik bekannt. In Venedig zeigt er zum ersten Mal sein kinetisches skulpturales Werk Fountain of Exhaustion. Acqua Alta [Brunnen der Erschöpfung. Hochwasser]. Kuratiert wird der vom ukrainischen Ministerium für Kultur und Informationspolitik in Auftrag gegebene Pavillon von den beiden Gründerinnen der Galerie The Naked Room , Lizaveta German und Maria Lanko, sowie dem Chefredakteur von IST Publishing, Borys Filonenko.

Lizaveta German, Borys Filonenko, Pavlo Makov (Künstler), Maria Lankro (v.l.n.r.)
© Foto: Eugene Nikiforov. Courtesy ukrainischer Pavillon

Die Geschichte der Fountain of Exhaustion begann in den 1990er Jahren in Charkiw, Ukraine. Die ruinierte Infrastruktur, die typisch für die postsowjetische Stadt ist, ständige Unterbrechungen der Wasserversorgung und vernachlässigte öffentliche Räume trugen zu einer Atmosphäre des Verfalls bei. Keiner der Springbrunnen in Charkiw funktionierte. Einmal führte ein Unfall in der örtlichen Kläranlage zu einer vierwöchigen Unterbrechung der Wasserversorgung mit anschließender Überschwemmung.

Diese Ereignisse bildeten den Rahmen für Makovs sich entwickelnde Praxis, fokussiert auf das Thema Orte, die von Gewässern umgeben sind - Flüsse, Brunnen, Seen.

Die Mündung des Flusses Charkiw in den Lopan, 1995.
© Foto: Courtesy Pavlo Makov

Der Ort, an dem der Fluss Charkiw in den Lopan mündet, brachte den Künstler allmählich auf das Konzept eines Trichters, aus dem das Wasser durch zwei Tüllen in jeweils zwei darunter angebrachte Trichter verteilt wird. Die in einer mehrstufigen Konstruktion angeordneten Trichter bilden die Fountain of Exhaustion [Brunnen der Erschöpfung] - ein paradoxes Symbol für das Leben an diesem Ort in Makovs Werken. Das Wasser aus dem oberen Trichter teilt sich so oft, dass nur noch wenige Tropfen den Boden erreichen - wie zwei Flüsse, die zusammenfließen und sich dabei aber erschöpfen.

The Fountain of Exhaustion, 1995. Zeichnung auf Papier, 40 x 49 cm
© Pavlo Makov, Courtesy Künstler

Die kinetische Skulptur von Pavlo Makov auf der Biennale Venedig besteht aus über 70 Trichtern, die an einer Wand in Form eines Dreiecks angebracht sind. Das Wasser, das in den oberen Trichter gegossen wird, teilt sich in zwei Ströme, die in jeweils zwei darunter befindliche, gleichartige Trichter fließen. Am Ende erreichen nur noch wenige Wassertropfen den Boden und "symbolisieren die Erschöpfung auf persönlicher und globaler Ebene". (Maria Lanko)

Makovs Erfahrung, an seinem eigenen Ort zu sein, und seine genaue Beobachtung von dessen Veränderungen sind Teil seines Schaffens. Der Brunnen ist relevant für die aktuelle globale Agenda, indem er die Erschöpfung der Ressourcen der Erde, das Burnout nach einer Pandemie, die Social-Media-Müdigkeit und die Ausgelaugtheit durch Kriege versinnbildlicht.

Trotz der Bemühungen des Künstlers, die Fountain of Exhaustion in Charkiw aufzustellen, wurde das Werk nie als funktionierende Installation realisiert. Symbolischerweise wird es zum ersten Mal in einer Stadt präsentiert, die mit Hochwasser und Erschöpfung durch die menschliche Nutzung nur allzu vertraut ist - Venedig.

"Wechselnde Wasserstände und die Versuche der Menschen, den ungleichmäßigen Fluss der 'flüssigen Welt' zu meistern, sind gängige Metaphern, um eine Moderne zu beschreiben, die in Venedig sehr real verkörpert wird. Das Alternieren von Überschwemmungen und Trockenheit, das zu einer lebhaften Diskussion über die Zukunft der Stadt führte, ist ein wichtiger Bestandteil des Kontexts des Projekts im ukrainischen Pavillon", schrieb das kuratoriale Team des ukrainischen Pavillons, bestehend aus Lizaveta German, Maria Lanko und Borys Filonenko.

Die Kuratorinnen und der Kurator hatten beschlossen, keine auffälligen Installationen und komplizierten digitalen Lösungen anzustreben. Stattdessen wollen sie dem Publikum eine Pause gönnen und ihm die Möglichkeit geben, inne zu halten und über den aktuellen Moment nachzudenken.

Dieser Ansatz führte dazu, dass ihr Vorschlag für den Pavillon den vom Ministerium für Kultur und Informationspolitik organisierten nationalen Wettbewerb gewann.

"Kunst, die den symbolischen Wert der Moderne verkörpert, hilft den Menschen, sich drängender Probleme bewusst zu werden. Manchmal ist dies der beste Weg, um sensible Themen in den Vordergrund zu rücken. Das Kunstprojekt des Künstlers Pavlo Makov spiegelt sehr symbolisch das Problem wider, das jeden Bürger unseres Planeten betrifft. Ich bin überzeugt, dass das Projekt die Ukraine auf der Ausstellung würdig vertreten und die Herzen aller Menschen ansprechen wird", äußerte der Minister für Kultur und Informationspolitik der Ukraine, Olexandr Tkachenko.


Siehe auch:

Ukraine trotz des Krieges auf der Biennale

Ukraine, 8. März 2022 - In einem Videogespräch mit den Organisatoren der Biennale di Venezia gaben die Kuratorinnen und der Kurator des ukrainischen Pavillons bekannt, dass sie ihre Arbeit an dem Projekt wieder aufgenommen haben und die Ukraine auf der 59. internationalen Kunstausstellung vertreten werden.

Trotz des andauernden Krieges gelang es dem Team, Fragmente des Kunstwerks aus Kiew, das unter schwerem Beschuss steht, zu evakuieren. Der Rest des Projekts soll in Venedig neu geschaffen werden. Das Team äußerte seine feste Überzeugung, dass die Chance, die Ukraine mit dem Werk von Pavlo Makov auf dem weltweit wichtigsten Kunstforum zu vertreten, die Macht hat, der Ukraine zu helfen, ihre Stimme zu erheben und die russische Aggression nicht nur in den Städten und Dörfern ihres eigenen Landes, sondern auch in der Kultur international zu bekämpfen.

Als Russland am 24. Februar in die Ukraine einmarschierte, musste das Team des ukrainischen Pavillons zu seinen Familien zurückkehren und einen sicheren Unterschlupf finden. Die gesamte Arbeit an dem Projekt wurde aufgrund von Sicherheitsproblemen unterbrochen. Doch weniger als zwei Wochen später fand das Team einen Weg, die Ukraine zu vertreten.

"In Zeiten wie diesen ist die Vertretung der Ukraine auf der Ausstellung wichtiger denn je. Wenn das Existenzrecht unserer Kultur von Russland in Frage gestellt wird, ist es entscheidend, der Welt unsere Leistungen zu zeigen" sagten die Kuratorinnen und der Kurator des Pavillons der Ukraine, Maria Lanko, Lizaveta German und Borys Filonenko.

(Aus dem Englischen: Universes in Universe)

Pressemeldung, mehr Infos

Statements von La Biennale di Venezia

In einer offiziellen Verlautbarung vom 25. Februar 2022 erklärte La Biennale di Venezia: "La Biennale di Venezia, ein Ort, an dem sich alle Völker in Kunst und Kultur begegnen, steht an der Seite all jener, die unter dem russischen Angriff auf die Ukraine leiden.
Wir rufen zum Frieden auf und lehnen jede Form von Krieg und Gewalt entschieden ab und bekräftigen, dass La Biennale ein Ort des Dialogs zwischen Institutionen, Künstlern und Bürgern aller Länder, Sprachen, Ethnien und Religionen bleibt."
Ganzes Statement

Am 2. März 2022 kündigte La Biennale di Venezia an, dass sie in jeder Hinsicht mit der Nationalen Präsentation der Ukraine zusammenarbeiten wird, um die Anwesenheit des Künstlers und seines Teams zu gewährleisten, um "die volle Unterstützung für das ukrainische Volk und seine Künstler zu bekunden und die inakzeptable militärische Aggression Russlands entschieden zu verurteilen".
La Biennale steht auch "all jenen in Russland nahe, die mutig gegen den Krieg protestieren". (...) Sie "wird ihre Türen nicht vor denen verschließen, die die Meinungsfreiheit verteidigen und gegen die verabscheuungswürdige und inakzeptable Entscheidung demonstrieren, einen souveränen Staat und sein wehrloses Volk anzugreifen". Sie weist jedoch darauf hin, dass sie "jede Form der Kollaboration mit denjenigen ablehnt, die im Gegenteil einen solch schwerwiegenden Akt der Aggression durchgeführt oder unterstützt haben."
Ganzes Statement

(Deutsche Übersetzung: Universes in Universe)


Veranstalter, Kontakt:

Nationaler Pavillon der Ukraine
Arsenale - Sale d'Armi
Biennale Venedig
Lage auf der Karte

Offizielle Website:
ukrainianpavilion.org

Dem ukrainischen Pavillon folgen:
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Pressekontakt:
Katya Pavlevych, Leiterin Kommunikation
+1 415 640 3152
katya(at)thenakedroom.com


Aus Presseinformationen und anderen Quellen.
© Übersetzung aus dem Englischen: Universes in Universe
© Sch/W Fotos: Courtesy ukrainischer Pavillon
© Fotos der Installation in Venedig: Haupt & Binder, Universes in Universe.

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