Weniger Zeit als Raum
Menos Tiempo que Lugar. Die Kunst der Unabhängigkeit: Der Zeitgenössische Pulsschlag. Künstler aus Lateinamerika und Deutschland, 2009 - 2011. Kurator: Alfons Hug.
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El Gorro del Obispo (Die Bischofsmütze). 2009
45 Gemälde in Acryl auf Holz,
12 x 24 cm und 24 x 24 cm.
40 Andesit-Steinplatten,
12 x 24 cm und 12 x 12 cm.
Gesamtgröße 84 x 336 cm.
Pablo Cardoso geht bis zur Revolution in Haiti, der nach den USA zweitältesten Republik Amerikas, zurück. In Cap-Haïtien bestieg er die sog. Citadelle, die größte Festungsanlage der westlichen Hemisphäre, welche der selbsternannte König Henri Christophe zwischen 1805 und 1820 von 20.000 Zwangsarbeitern gegen die napoleonischen Truppen errichten ließ. Der Künstler folgt dem Pfad der ehemaligen schwarzen Sklaven, die Stein um Stein zur Citadelle schleppten.
Diese ist zum Symbol eines für den Kontinent so typischen Widerspruchs geworden: formale Unabhängigkeit auf der einen Seite, und fortdauernde Knechtschaft auf der anderen.
Cardosos fotorealistische Miniaturgemälde, die nur in der Serie ihre volle Wirkung entfalten, beschwören die Atmosphäre von Alejo Carpentiers Romas "El reino de este mundo" (1949) herauf.
(Gekürzte Passage aus dem Katalogtext von Alfons Hug)
© Foto: Geovany Villegas
Menos Tiempo que Lugar. Die Kunst der Unabhängigkeit: Der Zeitgenössische Pulsschlag. Künstler aus Lateinamerika und Deutschland, 2009 - 2011. Kurator: Alfons Hug.