Universes in Universe

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Die Ausstellung reflektiert über reale und imaginäre urbane Räume und hat auch mit Brügge selbst zu tun: vielleicht ist eine denkmalgeschützte historische Stadt wie Brügge nur insoweit real, wie sie eine Art imaginierte Vergangenheit bewahrt.
20. Mai - 18. Oktober 2015

Stadhuis

Burg 12
8000 Brugge
Belgien
Öffnungszeiten:
Täglich 9:30 -17 Uhr

Teilnehmer:

Liu Wei
* 1972 China.

Bodys Isek Kingelez
* 1948 Kimbenbele-Ihunga, Kongo.

Luc Schuiten
Architekt. * 1944 Brüssel, Belgien.

Tracey Snelling
* 1970 Oakland, USA.


Der Kongolese Bodys Isek Kingelez entwickelte im Laufe von mehr als dreißig Jahren ein eigenes fantastisches Stadtuniversum. Ein unverschämt positives und utopisches Bild der Stadt von morgen, in krassem Gegensatz zu dem ungezügelten, chaotischen Wachstum der afrikanischen Städte von heute. Er erschafft riesige, farbenfrohe, sinnliche und flimmernde Modelle. Aber ohne die Miniatureinwohner oder Spielzeugautos, die von Architekten häufig in ihren maßstabsgetreuen Modellen für die Stadtentwicklung verwendet werden. Seine lebhaften Modelle aus Papier, Karton und Einwegmaterial wirken zwar irreal und imaginär, dennoch sind sie voller Anspielungen auf Kinshasa, den Nährboden seiner Fantasie.

Im Gegensatz zu diesem bunten Werk scheinen die nahezu monochromen Städte des Chinesen Liu Wei fast Abstraktionen von Städten zu sein. Sein Blick ist kritischer, überhaupt nicht utopisch und zwingt uns zum Nachdenken. Oftmals stellt er seine Städte auf die Seite. Ihr vertikales Wachstum ist dann nicht das Wachstum einzelner Gebäude, sondern das ganzer Städte, die scheinbar unbeirrlich in die Höhe emporstreben. Die ganze Stadt scheint ein sonderbares, unaufhaltsames Wesen zu sein, in dem die Menschen sich total entfremden. Seine Gebäude sind denn auch oft aus zusammengepressten Seiten aus allen möglichen amtlichen Veröffentlichungen und chinesischen Lehrbüchern aufgebaut. Es hat den Anschein, dass nicht so sehr Beton als vielmehr die Doktrin den Eckpfeiler dieser neuen Metropolen bildet. Ein uniformes Denken, das die Erinnerung an frühere Städte verdrängen muss.

Die Amerikanerin Tracey Snelling verwendet persönliche Erfahrungen als Bausteine für ihre imaginären Städte. Es handelt sich um eigene Erinnerungen, literarische Motive und Filmausschnitte, wobei Schnappschüsse von verschiedenen Städten, Kulturen und Orten zu einem imaginären Universum geschmiedet werden. Ihre Welt ist sehr filmisch und oft in die Dunkelheit eines Kinosaals gehüllt. Ihre Bilder - Werbung, Fiktion, Erinnerungen - scheinen aus einer Art kollektiver, archetypischer Filmfantasie zu entstehen. Dabei vergleicht sie unsere internationale Bildkultur mit lokaler Bildsprache. Hier zeigt sie das Modell Chongqing, das während ihres Aufenthalts in China entstand.

Völlig utopisch wird es wieder mit dem belgischen Architekten/Künstler Luc Schuiten. Um seine imaginäre grüne Zukunftswelt wirklich bewohnbar zu machen, entwarf er dafür sogar nachhaltige und umweltschonende Fahrzeuge. Um die Utopie... auch realisierbar zu machen.

© Text aus dem Kurzführer

Ausstellungen

Neben den 14 Projekten gehören 3 Ausstellungen zur Triennale Brügge: Arentshuis, De Bond Kulturzentrum, Stadhuis. 20. Mai - 18. Oktober 2015.

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