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Info / Kontext zum Gedicht
Ein größerer Teil der inhaftierten Frauen wurden dafür eingesetzt, den Lagerbetrieb aufrecht zu erhalten. Sie erhielten von der SS Anweisungen, für Essen und Kleidung zu sorgen. Für die Erweiterung der Lageranlage mussten die Frauen schwere Arbeit verrichten. Straßen wurden von Ihnen ebenso gebaut wie die unmittelbar neben dem Lagergelände errichtete SS-Siedlung. Der Weg in die heutige Gedenkstätte, eine Kopfsteinpflasterstraße, die den Namen "Straße der Nationen" erhielt, gehört zu den von den Häftlingsfrauen verrichteten Arbeiten, die sie unter Zwang und lebensbedrohlicher Anstrengung verrichten mussten. (C. Jaiser)
Zwangsarbeiterinnen schieben einen schweren Transportwagen
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Frau mit Spitzhacke
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Signatur: V806E1
La carriere de sable
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Signatur: V816bE2
Diese Zeichnung aus dem Jahr 1943 befand sich zusammen mit Gedichten und Dokumenten in dem aus dem Lager geschmuggelten Glasbehälter, der bei Burg Stargard gefunden wurde.
© Archiv des Museums Auschwitz-Birkenau
Dr. phil. Constanze Jaiser
Literaturwissenschaftlerin und Theologin
Publikationen zum Thema, u.a.:
Poetische Zeugnisse. Gedichte aus dem Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Stuttgart/Weimar 2000
Europa im Kampf 1939-1944. Internationale Poesie aus dem Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Berlin 2009
Ein Schmuggelfund aus dem KZ – Erinnerung, Kunst und Menschenwürde. Berlin 2012
Éliane Jeannin-Garreau
1911 - 1999 Frankreich. Sie begann 1933 in Paris Malerei zu studieren, musste ihr Studium aber abbrechen und wurde Bankangestellte. Nach der Besetzung Frankreichs schloss sie sich einer Widerstandsgruppe an. 1943 wurde sie verhaftet und kam nach Ravensbrück. Bereits in den ersten Monaten im KZ zeichnete sie. Als sie nach Holleischen, einem Außenlager des KZ Flossenbürg überstellt wurde, musste sie die Bleistiftzeichnungen zurücklassen. Diese wurden von einer französischen Mitgefangenen aufbewahrt und 1995 der Gedenkstätte Ravensbrück geschenkt.
Jadwiga Simon-Pietkiewicz
1909 - 1955, polnische Malerin und Zeichnerin. Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hatte sie Einzelausstellungen in Warschau und beteiligte sich an internationalen Ausstellungen in Amsterdam, Paris, New York und Kopenhagen. Während der deutschen Besatzung Polens war sie im Untergrund aktiv. Die Nazis verhafteten sie 1941 und steckten sie einige Monate lang ins Gefängnis, bevor man sie in das KZ Ravensbrück verlegte, aus dem sie bei Kriegsende nach Schweden gerettet wurde. Zusammen mit Maja Berezowska und Kusmievkowa stellte sie 1946 im Malmöer Museum Zeichnungen aus, die sie während ihrer Zeit als KZ-Häftling angefertigt hatte. Diese Zeichnungen entstanden unter größter Geheimhaltung in der Typhuskaserne mit heimlich beiseite geschafften Bleistiften, Buntstiften und Papier. Sie starb nach langer unheilbarer Krankheit, die eine Folge ihrer Haft im Lager war.
France Audoul
1894 -1977. Francine Jeanne Etiennette Audoul-Martinon stammt aus Lyon, wo sie an der École des Beaux-Arts studierte. Als Mitglied der Résistance wurde sie nach Ravensbrück deportiert (Nr. F 27.933). Mit gestohlenen Papierschnipsel und Bleistiften konnte sie 32 Skizzen aus dem Lagerleben und Porträts anfertigen, die sie mit Hilfe einiger Freundinnen verstecken und nach der Befreiung nach Frankreich mitnehmen konnte. Nach 1945 nahm sie ihre künstlerische Tätigkeit wieder auf und beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen. 1966 wurden die Lagerzeichnungen in dem Buch Ravensbrück - 150 000 femmes en enfer veröffentlicht.
Maria Hiszpańska-Neumann
1917 - 1980 Warschau. Studierte an der Akademie der Schönen Künste Warschau. Die Gestapo verhaftete sie am 19. April 1941 und deportierte sie ein Jahr später in das KZ Ravensbrück. Dort bekam sie die Häftlings-Nummer 10219 und musste Zwangsarbeit leisten. Im KZ Ravensbrück fertigte Maria Hiszpańska über 400 Zeichnungen an. Die meisten gingen verloren oder mussten vernichtet werden, damit die SS sie nicht findet. 1943 wurde Maria Hiszpańska nach Neubrandenburg in ein Außenlager des KZ Ravensbrück verlegt, wo sie in der Rüstungsfabrik „Mechanische Werkstätten“ Teile für Militärflugzeuge herstellen musste. Sie überlebte den Krieg und kehrte nach Warschau zurück. Dort nahm sie ihre künstlerische Arbeit wieder auf, arbeitete als Grafikerin und gestaltete Wandbilder in Kirchen.