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Ravensbrück Lied

Gesungen auf Russisch von Nadja Kalnitzkaja
(war 1942-1945 in Ravensbrück)

Gesungen auf Russisch von Jefrosinia Tkačova
(war 1943-45 in Ravensbrück)

Deutsche Fassung, Gesang und Einspielung:
Constanze Jaiser und Jacob David Pampuch

Gruppe von Jugendlichen aus Sachsen-Anhalt

Nicht weit von Berlin, von der Hauptstadt
ein Stück Erde, das Wasser umgibt,
darauf leben wir hinter der Mauer,
darauf steht das KZ Ravensbrück.

Aus Holz zweiunddreißig Baracken,
Bunker, Küche, Betrieb und Revier …
Und die Mädchen, sie geh’n ohne Jacken,
und wir haben noch März, und es friert.

Sie wecken uns lang, eh es hell ist,
heißes Wasser, das ist unser Mahl,
dann hinaus zum Appell, in die Kälte,
danach geht’s in den Arbeitstag.

Wir fürchten uns nicht vor der Arbeit,
doch für sie schuften wollen wir nicht.
Lustig tanzen und singen wir, aber
unsere Herzen füllt Gram bitterlich.

Macht die grimmige Kälte uns schluchzen,
denn wir haben ja Kleider nur an,
dann rufen wir uns ins Bewusstsein,
dass die Welt ist voll Feuer und Kampf,

dass jetzt weinen die Brüder und Schwestern,
Vater, Mutter, die Liebsten daheim,
doch der Kampf an den Fronten ist heftig,
und das Ende naht unserer Pein.

Also Kopf hoch, bleibt stark, Kameradinnen,
kühner singt, haltet durch bis zum Mai!
Nur noch zwei, drei Torturen ertragen,
und die Nachtigall fliegt schon herbei.

Sie wird öffnen das Tor in die Freiheit,
von uns nehmen das Streifenkleid
und die Wunden des Herzens uns heilen
und uns trösten und stillen das Leid.

Macht dem Herzen Mut, russische Frauen!
Denkt daran, dass ihr Russinnen seid!
Habt vor Augen, bald werden wir schauen
unsere russische Erde erneut!

Auf Russisch im Original. Nachdichtung: Elke Erb