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The Global Contemporary

The Global Contemporary © Photo: Haupt & Binder, universes.art

Kunstwelten nach 1989

ZKM | Museum für Neue Kunst
Karlsruhe, Deutschland

17. September 2011 - 5. Februar 2012

Kuratoren: Andrea Buddensieg, Peter Weibel

Ko-Kuratoren, Team - siehe unten

Mehr als 100 Beteiligte

Fototour


Anmerkung von Universes in Universe:

Wir veröffentlichen unseren Fotorundgang durch die Ausstellung im ZKM, um einen Eindruck von den Konstellationen zu vermitteln, in denen viele interessante Arbeiten zusammengeführt wurden, was hoffentlich dazu beiträgt, dass sich diejenigen, die nicht nach Karlsruhe reisen können, ein eigenes Urteil bilden.

Doch wesentliche kuratoriale Ansätze des Projekts konnten sich uns nicht vermitteln. Der Titel The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989 impliziert von vornherein einen enorm hohen Anspruch, der ohnehin nicht zu halten gewesen wäre. Wenn allerdings eine „geopolitische Wende 1989“ zum Ausgangspunkt genommen wird, drängt sich die Frage auf, ob das nicht eine Fortsetzung der eurozentristischen Perspektive ist, denn in zahlreichen Regionen der Welt, aus denen die Künstler dieser Ausstellung kommen, spielt das Datum keineswegs eine solche Schlüsselrolle. Auch kann man sich nur wundern, dass in der Dokumentation und in der Ausstellung selbst die Rolle des Internet als Kommunikations- und Informationsmedium und als Mittel der künstlerischen Praxis so sehr vernachlässigt wird.

Selbstverständlich müssen nicht alle Kontinente paritätisch berücksichtigt werden, wenn eine „neue Art von Kunst“ vorgestellt werden soll, die „auf dem Globus expandiert“. Es ist aber völlig unverständlich, weshalb die Kuratoren ganze Regionen eher am Rande wahrgenommen haben, obwohl aus diesen in den letzten 20 Jahren sehr wohl ganz wichtige Beiträge zur zeitgenössischen Kunst gekommen sind. Das betrifft insbesondere Lateinamerika und die seit geraumer Zeit bekanntlich ebenfalls überaus dynamischen Kunstszenen des Nahen und Mittleren Ostens und des Maghreb.

Pat Binder & Gerhard Haupt
Herausgeber von Universes in Universe


Fototour

 


Pressetext des Veranstalters:

Die Globalisierung als eine Phase geopolitischer Wandlung der Welt ist zugleich eine Wandlung der Kunst, ihrer Produktionsbedingungen und der Möglichkeiten ihrer Verbreitung und Präsenz. Zugleich stehen die KünstlerInnen und vor allem die Institutionen der Kunst – Großausstellungen, Museen, der Markt – vor der Frage, wie weit Kunst "global" gedacht werden kann und muss – und wie sich dies auf ihre eigenen Arbeitsweisen niederschlägt. Die Ausstellung The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989 wird mittels dokumentarischer Materialien und künstlerischer Positionen untersuchen, wie die Globalisierung mit ihren dominanten Marktmechanismen einerseits und ihren Utopien der Vernetzung und Freizügigkeit andererseits auf die unterschiedlichen Sphären der Kunstproduktion und -rezeption einwirkt.

Diese Auseinandersetzung mit den maßgeblichen Institutionen und Dispositiven der Kunstwelt soll abbilden, auf welche Weise Globalisierung Kunst prägt und zugleich zum Thema künstlerischer Produktion wird, die keineswegs ohne Bewusstsein ihrer eigenen Bedingungen und Parameter erzeugt und rezipiert wird. Als eine im besten Sinne utopische "Fabrik" und Arbeitsstätte will das ZKM | Karlsruhe mit The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989 diese Bedingungen, die auch den Alltag jenseits der Kunstwelten prägen, selbst zur Diskussion stellen und aus dem Museum einen Ort des Zeitgenössischen machen, in dem lokale Zeiterfahrung die Einheit der neuen "Weltzeit" unterläuft.

Das Konzept der Ausstellung ist Teil des Forschungsprojekts "Global Art and the Museum" (GAM), das 2006 von Hans Belting und Peter Weibel am ZKM initiiert wurde. In den vergangenen zwei Jahren wurde hier ein Netzwerk mit ProtagonistInnen und Institutionen der globalen Kunstszene geknüpft und über mehrere Seminare und Konferenzen in Karlsruhe und dem Ausland gefestigt und erweitert. Der in bislang zwei Publikationen und einer extensiven Website festgehaltene Diskurs bildet so das thematische Gerüst der Ausstellung und wird durch die experimentelle Umsetzung in The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989 wieder in das Projekt GAM zurückgespiegelt. Dieser Ansatz einer wissenschaftlichen, experimentellen Untersuchung des Kunstsystems wird auch für die Ausstellung maßgeblich bleiben. So wird die Selbstreflexion der Ausstellung zu einem ihrer elementaren Teile, wie ein speziell eingerichtetes Residency-Programm und die Arbeit der Kunstvermittlung unterstreichen. Über ein Dutzend internationaler KünstlerInnen wird hierfür eingeladen, um die Fragestellungen von The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989 zu diskutieren und auch die Konzepte der Ausstellung kritisch zu durchleuchten. Diese Auseinandersetzung wird innerhalb der Ausstellung mit dem Einrichten eines "Studios" einen konkreten Ort finden, an dem BesucherInnen, VermittlerInnen und KünstlerInnen gemeinsam künstlerisch-edukative Projekte, Workshops und temporäre Präsentationen verwirklichen und so The Global Contemporary mitgestalten und weiterschreiben. Schließlich wird auch der wissenschaftliche Diskurs, der mit dem Projekt GAM am Anfang stand, während der Ausstellungszeit in einem Rahmenprogramm fortgeführt und im Anschluss Eingang finden in einen umfangreichen Katalog.


Ausstellungsthemen:

Jeder Versuch, den Prozess der Globalisierung in seiner Gesamtheit zu erfassen, kann heute nur schnappschussartig einen vorübergehenden Zustand abbilden. Um dieser Situation Rechnung zu tragen, wird The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989 in mehreren thematischen Bereichen unterschiedliche Aspekte herausgreifen, wie u. a. 1989 und die Folgen, Zeitgenossenschaft, die Migration der Bilder, das Ende des kunstgeschichtlichen Kanons, Repräsentationsstrategien der Kunst, Kunst und Politik, Kunstmarkt oder Identitäten im Kunstsystem. Die künstlerischen wie dokumentarischen Untersuchungen und Darstellungen dieser Themenfelder sind im Sinne temporärer Ansichten eines sich in steter Bewegung befindenden Ganzen zu verstehen – und erlauben es, auch ihren eigenen Blickwinkel zur Diskussion freizugeben.

 


Mehr als 100 Beteiligte - siehe die Liste

Kuratoren:
Andrea Buddensieg, Peter Weibel

Ko-Kuratoren:
Jacob Birken, Antonia Marten

Kuratoriales Komitee:
N'Goné Fall, Patrick D. Flores, Carol Lu, Jim Supangkat

Kuratorin für Kunstvermittlung:
Henrike Plegge

Wissenschaftliche Beratung:
Hans Belting

Ausstellungsarchitektur:
Kuehn Malvezzi mit Samuel Korn


Adresse, Kontakt:

ZKM | Center for Art and Media
Lorenzstraße 19
D-76135 Karlsruhe
Website | Email

Website der Veranstaltung


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