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Die männliche Figur rechts und die weibliche Figur links im Hintergrund schießen auf den in der Mitte hängenden Fasan.
2 Fiberglasfiguren, 2 Gewehre, 2 Podeste, verschiedene Materialien, holländischer Wachsdruck (Baumwolle)
Jede Figur mit Podest: 393 x 192 x 152 cm
Im Auftrag von The National Gallery (London). The Gordon Schachat collection (Südafrika), Courtesy der Künstler, Stephen Friedman Gallery (London) und James Cohan Gallery (New York).
Das gleichzeitige Heraufbeschwören von Genuss und Gewalt tritt am eindrucksvollsten zutage in dieser plastischer Installation, die ein viktorianisches Paar auf Fasanenjagd zeigt. Basierend auf einem Porträt von Sir Joshua Reynolds, einem Mitglied der Britischen Akademie im 18. Jahrhundert, zeigt die Installation den kopflosen Colonel Tarleton, einen glühenden Verfechter der Sklaverei, und Mrs. Oswald, deren Gatte Richard Oswald mit seinen Sklavenplantagen großen Reichtum anhäufte. Obwohl es sich bei der Fasanenjagd um ein elitäres Vergnügen handelt, verwandelt Shonibare die Szene in ein dekadentes Gemetzel und eine Metapher für die Brutalität von Sklaverei und Kolonialisierung. Verstärkt wird die Dramatik der Situation noch durch ihren Schauplatz, denn die Plastik steht in der Friedrichswerderschen Kirche, inmitten einer Galerie von Marmorskulpturen, welche die Leistungen preußischer Kultur und ihren aufgeklärten Ethos symbolisieren. Unweigerlich wird hier der Blick auf das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen Sklaverei, Kolonialismus und deutscher Geschichte gelenkt.
(Aus der Presseinformation)
© Foto: Haupt & Binder