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Pressetext

Leben im heutigen China und Arbeiten im Feld der zeitgenössischen Kunst ist zur Zeit eine der denkbar aufregendsten Erfahrungen. Seit etwa zwanzig Jahren, verstärkt seit Beginn der neunzi-ger Jahre ist die Volksrepublik China ein Land des grundlegenden Wandels. Über ökonomische, politische und ideologische Veränderungen hinaus, haben sich in der chinesischen Gesellschaft und ihrer Kultur neue, an westlichen Vorstellungen orientierte Tendenzen herausgebildet. Durch die aktive Beteiligung Chinas am Globalisierungsprozeß und durch die grundsätzliche Öffnung des Landes für die freie Marktwirtschaft sind in China ein enormes Wachstum der Städte und eine ebenso rasante Durchdringung des Lebens mit neuen Technologien festzustellen. Die spektakuläre Entwicklung der Architektur in den Großstädten und der Einzug der elektronischen Medien sind die treibenden Kräfte in der zeitgenössischen Kultur Chinas - eine der ältesten Kulturen verwandelt sich derzeit in eine Gesellschaft des Aufbruchs und der grundlegenden Erneuerung. Der Beginn des neuen Jahrtausends fällt in China mit einem bedeutenden Wende-punkt in der Entwicklung des Landes zusammen.

Auch in China sind es die zeitgenössischen Künstler, die besonders sensibel auf die Veränderun-gen in ihrem Land reagieren. Als Individuen mit verschiedensten Visionen setzen sie sich aktiv mit dem Wandel auseinander. Stets bewegen sie sich in künstlerischen Grenzbereichen, setzen sich der Spannung zwischen Tradition und (Neo-)Moderne aus und verbinden städtische Wirk-lichkeit mit Naturerfahrung, kollektiven Enthusiasmus mit individueller Freiheit, Geschichte mit Erinnerung sowie bestehende Sprachen mit neuen Medien. In diesem Prozeß entstehen Kunst-werke, die die aufregenden Erfahrungen in diesem historisch bedeutsamen Moment dokumentie-ren und die offene Auseinandersetzung mit dem Publikum suchen.

Im Rahmen von CHINA FEST / 3. Asien-Pazifik-Wochen werden mit der Ausstellung im Hamburger Bahnhof einige bedeutende Aspekte zeitgenössischer Kunst in China vorgestellt. Viele der 29 beteiligten Künstler treten mit ihren Arbeiten erstmals in Europa an die Öffentlich-keit. Die Auswahl spiegelt die Verschiedenartigkeit der Ausdrucksmittel und künstlerischen Visionen wider. Neben Malerei und Installation sind es vor allem Fotografie und Video, deren sich die jüngeren Künstler bedienen, um die Realitäten, mit denen sie in ihrem Land konfrontiert sind, zu reflektieren. Trotz der unterschiedlichen künstlerischen Positionen kristallisiert sich ein einheitliches Bild der zeitgenössischen Kunst in China heraus. Über den Dialog mit dem "lokalen" Publikum in Berlin öffnet sich das Ausstellungsprojekt zugleich der Auseinandersetzung mit den Parametern "globaler" zeitgenössischer Kunst. Die Beiträge der Künstler zur "globalen" Entwicklung, die derzeit einen grundlegenden geographischen und ideologischen Wandel erfährt, sind unverzichtbar und wichtig.

Die Ausstellung stellt Künstler vor, die bewußt in ihrer Zeit leben, die die Veränderungen in ihrer Gesellschaft wahrnehmen und thematisieren und die damit sozusagen "in time", die bewußt in ihrer Zeit leben.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und chinesischer Sprache.

© Pressetext des Veranstalters

Living in Time
29 zeitgenössische Künstler aus China

19. September 2001 -
6. Januar 2002

Hamburger Bahnhof,
Museum für Gegenwart - Berlin

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