Hassan Sharif
1951 - 2016, Vereinigte Arabische Emirate
Installation. 2003
Verschiedene Materialien: Pappe, Stoff, Kordel, Plastik, Draht, etc.
Hassan Sharifs Arbeitsweise
Hassan Sharifs Arbeit besteht aus der fortwährenden Wiederholung einer Tätigkeit - z.B. aus dem Falten kleiner Kartonstücke, die er mit farbigen Baumwollstreifen umwickelt und verknotet. Diesen immer wieder gleichen Arbeitsprozess wiederholt Hassan Sharif unzählige Male, bis vor ihm ein kleiner Hügel aus fertigen Päckchen aufgeschichtet ist.
Im Vordergrund steht nicht die fertige Skulptur, sondern eine Handlung, die von scheinbar monotoner Gleichförmigkeit bestimmt wird - eine automatisch-intuitive Bewegung der Finger, die weder körperliche noch psychische Anstrengung bedeutet. Es ist eine Handbewegung, die an das Backen von Broten oder an das Spielen eines Saiteninstruments mit wenigen Saiten erinnert, aber auch an Handspiele wie etwa das dem Rosenkranz verwandte griechische Konsoloi oder das chinesische Qui Gong, da die gleichförmige Bewegung - über ein gegenwartbezogenes Denken hinweg tiefere Bewusstseinsschichten anspricht, die den körpereigenen Rhythmus aus Puls und Atem in ein ewiges Kontinuum einbindet.
(Aus einem Text von Annette Lagler. 5/U.A.E., Zeitgenössische Kunst der "Fünf" aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ausstellung im Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen/Deutschland. 6. September - 17. November 2002.)
Teil 1 der informativen visuellen Tour durch die Sharjah Biennale 6, 8. April - 8. Mai 2003, Vereinigte Arabische Emirate. Direktorin: Hoor Al Qasimi. Kurator: Peter Lewis.