Who the f*ck is Halil Altındere?
Provokant persifliert Altındere die Sprache und Symbole der Systeme, die er kritisiert, sei es seine türkische Heimat oder der globale Kunstbetrieb. Bis 22. März 2015, Kunstpalais Erlangen.
Für eine optimale Ansicht unserer Website drehen Sie Ihr Tablet bitte horizontal.
Video, 07.20 Min.
Die Szenen aus dem Video Mirage wirken wie absurde Momente eines Traumes: Ein Bagger fährt vorbei. Auf seiner Schaufel stehen sechs Männer, die mit erhobenen Armen Gebete murmeln. Vor einer breitbeinig stehenden Frau im gepunkteten Rock kniet ein Mann und steckt in einer zum Gebet gesenkten Körperhaltung den Kopf in den Sand. Neben einem traditionell gekleideten Mann posiert ein Bodybuilder mit nacktem Oberkörper.
Das Video ist Altınderes Kommentar zum umstrittenen Ilisu-Staudamm, der im Rahmen des Südostanatolienprojekts im Tigris-Tal an den Grenzen zu Syrien und dem Irak entsteht. Der Plan der türkischen Regierung umfasst insgesamt 22 Staudämme, 19 Wasserkraftwerke und zahlreiche Bewässerungsanlagen. Der Bau des Ilisu-Staudamms, der Großstädte wie Istanbul mit Wasser versorgen und der Energiegewinnung dienen soll, hat für die Region fatale ökologische und kulturelle Folgen. Die letzte Einstellung des Videos zeigt das Dorf Hasankeyf, in dem die Bewohner verschiedener Hochkulturen ihre archäologischen Spuren hinterlassen haben. Nach der Flutung wird von dieser wichtigen Kulturstätte lediglich noch das Minarett der im 15. Jahrhundert erbauten El-Rizk-Moschee zu sehen sein.
© Foto: Courtesy Halil Altındere
& Pilot Gallery, Istanbul
Provokant persifliert Altındere die Sprache und Symbole der Systeme, die er kritisiert, sei es seine türkische Heimat oder der globale Kunstbetrieb. Bis 22. März 2015, Kunstpalais Erlangen.