Algerische Künstler: Video-Körper
Über die Entwicklung ethischer Aspekte bei der Schaffung von Freiräumen und die Gewinnung von Publikum für Videokunst in Algerien.
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Das Tabu der Sexualität ist in der Video-Diaprojektion Al-Attlal (2009, 2 Min.) von Zoulikha Bouabdellah klar gebrochen, die Illustrationen aus dem Kama Sutra zeigt. Körper um Schlingen einanderer unter dem kalligraphischen arabischen Wort für Liebe (hūb), das sowohl über weiblichen wie über männlichen Körpern in geometrischen Positionen erscheint. Dieser sinnliche Moment wird von einem monotonen Singsang samtweicher Stimmen begleitet, die zu nahöstlicher Musik säuseln, die für das Segment der Diaschau neu komponiert und adaptiert worden ist. Bouabdellah fährt durch den Einstz unterhaltsamer Elemente fort, indem sie ein betrübtes Liebeslied hinter erotische Bilder legt. Sie modifiziert die Klage des Sängers, die zu doppeldeutigen Seufzern werden; Verse über eine amouröse Beziehung, die Erregtheit, Enttäuschung, Liebe und Tod enthalten, vermischen sich mit der Nachbildung farbenfroher Dekoration. Diese Videobilder beziehen sich durchaus auf das poetische Zeitalter arabischer Erotik im 8. Jahrhundert, als die diabolischen Dichtungen von Abu Nuwas seine verblüffte Zuhörerschaft in Begeistung versetzten.
© Still: Zoulikha Bouabdellah
Über die Entwicklung ethischer Aspekte bei der Schaffung von Freiräumen und die Gewinnung von Publikum für Videokunst in Algerien.