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Eine Übersicht über ihr Schaffen mit erstmals gezeigten und selten ausgestellten Werken. Darat al Funun, Amman, 4. Nov. 2014 - 23. April 2015
Nov 2014Darat al Funun präsentiert eine umfangreiche Auswahl aus dem Schaffen von Emily Jacir, darunter Film- und Videoarbeiten, Installationen, Interventionen, Audio-Werke und Skulpturen. Die Ausstellung umfasst Schlüsselwerke von Change/Exchange (1998) bis Untitled (SOLIDARIDAD) (2013), die erstmals zusammen zu sehen sind, sowie mehrere nur sehr selten ausgestellte Arbeiten. Dazu gehören zwei ortsspezifische Werke, die seit ihrer Entstehung 1999 noch nie öffentlich gezeigt worden sind: Everywhere/Nowhere und From Amman to Bethlehem (contraband).
Die nicht chronologisch aufgebaute, über mehrere Gebäude auf dem Gelände von Darat al Funun verteilte Schau widerspiegelt die Komplexität und die Spannungen in Jacirs Œuvre. Seit den frühen 1990er Jahren hat sie sich mit Transformation, Fragen der Übersetzung, Widerstand und der Logik von Archiven beschäftigt. Mit sparsamen formalen Mitteln macht sie verschwiegene historische Erzählungen sichtbar und fokussiert dabei auf ihre eigenen politischen, historischen und sozialen Beziehungen.
Ihr Werk ex libris (2010-2012), entstanden im Auftrag der dOCUMENTA (13), gedenkt der etwa dreißigtausend Bücher aus palästinensischen Wohnungen, Bibliotheken und Institutionen, die 1948 von israelischen Autoritäten geplündert worden sind. In dieser Ausstellung präsentiert die Künstlerin auch eine Dokumentation ihrer Installation von 2002 Today, there are four million of us, in der sie sich mit dem jordanischen Pavillon auf der Weltausstellung 1964/1965 in New York auseinandersetzt. Lydda Airport (2009) ist ein Film, der am gleichnamigen Schauplatz um die Mitte bis in die späten 1930er Jahre spielt. Inspiriert war er durch Edmond Tamari, den Angestellten eines Transportunternehmens in Jaffa, der den Auftrag erhielt, einen Blumenstrauß zum Flughafen von Lydda zu bringen und dort auf die Ankunft von Lydda zu warten, um sie in Palästina willkommen zu heißen. stazione (2009), eine für die 53. Biennale Venedig konzipierte Intervention im öffentlichen Raum, entwarf eine zweisprachige Transportroute durch die Stadt, um Zusammenhänge der Geschichte Venedigs mit der arabischen Welt zu verdeutlichen. Spezielle Akzente setzt eine Auswahl kleinformatiger Arbeiten, Skizzen und Dokumentationen, in denen die Vielfalt der künstlerischen Arbeitsweise von Emily Jacir erkennbar ist.
Der Titel der Ausstellung entstammt einem Gedicht von Gregory Corso, das er vor Jacir in Rom, Italien, rezitierte.
Ein reich illustrierter Katalog in Englisch und Arabisch mit einem Essay von Adila Laidi-Hanieh ist in Vorbreitung.
Die Ausstellung dauert vom 4. November 2014 bis zum 23. April 2015.
Über Emily Jacir
Emily Jacir erhielt diverse Auszeichnungen, darunter den Goldenen Löwen der 52. Biennale Venedig (2007); einen Prinz Claus Preis (2007); den Hugo Boss Prize (2008); den Herb Alpert Award (2011). Jacirs Arbeiten sind in vielen Gruppenausstellungen vertreten gewesen, so im Museum of Modern Art, New York, San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA), Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Turin, der dOCUMENTA (13) (2012), der Biennale Venedig (2005, 2007, 2009, 2011 und 2013), der 29. Biennale von São Paulo, Brasilien (2010), 15. Sydney Biennale (2006), 8. Istanbul Biennale (2003). Einzelausstellungen hatte sie u.a. in der Whitechapel Gallery, London (2015); Beirut Art Center (2010), Guggenheim Museum, New York (2009); Kunstmuseum, St. Gallen (2008); The Khalil Sakakini Cultural Centre, Ramallah (2004); OK Offenes Kulturhaus in Linz, Österreich (2003). 2003 veröffentlichte O.K. Books eine Monographie mit einer Auswahl aus Jacirs Werk belongings. Die zweite Monographie wurde 2008 vom Verlag für Moderne Kunst Nürnberg veröffentlicht, und 2012 gab die Buchhandlung Walther König, Köln, ihr Buch ex libris heraus.
Seit der Eröffnung der International Academy of Art Palestine in Ramallah 2006 ist Emily Jacir dort Professorin, und von 2006 bis 2012 war sie im akademischen Beirat. Jacir gehört der Fakultät des Bard MFA in Annandale-on-Hudson, NY, an. Sie war in der Jury u.a. vom Visions du Reel Festival international du cinéma (2014), Kurzfilmwettbewerb der Berlinale (2012), Cinema XXI Rome Film Festival (2012) und Cda-Projects Grant for Artistic Research and Production, Istanbul. Von 1999 bis 2002 kuratierte sie mit Alwan for the Arts mehrere arabische und palästinensische Filmprogramme für NYC. Mit John Menick konzipierte und ko-kuratierte sie das erste Palästinensische Internationale Videofestival in Ramallah. Sie kuratierte auch eine Auswahl von Kurzfilmen, "Palestinian Revolution Cinema (1968 -1982)", die 2007 tourte. Emily Jacir lebt im Mittelmeerraum.
Emiliy Jacir
A star is as far as the eye can see and as near as my eye is to me
4. November 2014 - 23. April 2015