Für eine optimale Ansicht unserer Website drehen Sie Ihr Tablet bitte horizontal.
Über das Kunstzentrum und seine Neuorientierung auf kollektives Gedächtnis und die Interaktion zwischen Kunst und öffentlichem Raum.
Feb 2014The Palestinian Art Court - Al Hoash befindet sich im Obergeschoss eines traditionellen arabischen Hauses aus den 1930er Jahren an der Zahra Straße im Herzen des Geschäftsviertels von Jerusalem. Die nicht-kommerzielle Kulturorganisation hat die Aufgabe, "Palästinensern einen Raum zu bieten und diesen zu unterhalten, damit sie ihre Identität durch visuelle Praktiken ausdrücken, erkunden, verwirklichen und stärken können". Die Organisation wurde 2004 von einigen palästinensischen Enthusiasten gegründet, die die dringende Notwendigkeit einer professionellen Körperschaft sahen, um die visuellen Künste als einen wesentlichen Teil der palästinensischen kulturellen Identität zu beleben und zu bewahren.
Unter der Leitung von Rawan Sharaf baute die Institution in den letzten 7 Jahren ihre Reputation als eine der führenden Adressen für palästinensische Kunst in Jerusalem auf. Nachdem diese starke Basis hergestellt war, geht es dem neuen Management nun darum, das Programm zu schärfen und dessen Fokus zu definieren.
"Al Hoash muss auf die veränderten Themen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst reagieren und über die soziopolitischen Verhältnisse nachdenken, mit denen die palästinensische Kunstwelt und unsere Organisation konfrontiert sind," stellte die neue Direktorin, Alia Rayyan, fest. "2014 haben wir die Organisation für das Paradigma visueller Kultur geöffnet und werden ein Programm präsentieren, das auf das visuelle kollektive Gedächtnis und die Interaktion der Kunst mit dem öffentlichen Raum fokussiert sein wird." Beide Schwerpunkte stehen direkt mit den grundlegenden Themen der palästinensischen Gesellschaft und Kunstszene in Verbindung: der zerrütteten kulturellen und nationalen Identität und einer schrumpfenden Interaktion zwischen dem Individuum und dem Kollektiv.
Für März 2014 plant Al Hoash die Öffnung eines Raums zur Straße hin, indem Plattform eröffnet wird, ein einladendes Wissenszentrum und ein Treffpunkt, um den öffentlichen Zugang zu Kunstarchiven, Datenbanken und der Bibliothek zu erhöhen, der auch für Zusammenkünfte und Gespräche genutzt werden kann. Die Idee besteht darin, einen wohlüberlegten innovativen Ansatz zu verfolgen und das Format einer Kunstbuchhandlung mit einem Schaukasten für junge palästinensische Designer und einer Reihe von häufig stattfindenden Künstlergesprächen und Diskussionen zu kombinieren. Es soll die Kluft zwischen palästinensischen Kunstszenen überbrückt werden, die aus einer fortschreitenden Fragmentierung und politischen und sozialen Separation der palästinensischen Gesellschaft hervorgegangen ist.
"Al Hoash" bedeutet "der Hof", und die Wahl dieses Namens für den Kunstraum war nicht willkürlich. Der Name hat für Palästinenser eine besondere Bedeutung, denn er bezieht sich auf den zentralen Innenhof der traditionellen palästinensischen Häuser, auf dem sich die Großfamilien treffen und ihre Gäste begrüßen, auf einen informellen Salon, der jederzeit offen ist. Al Hoash ist gegründet worden, um eine umfangreiche Sammlung palästinensischer Kunst zu beherbergen und dem Bedürfnis nach einem Gemeindekunstzentrum gerecht zu werden, das den verschiedenen Sektoren der Gemeinschaft dient. Sein gegenwärtiger Ort im Herzen von Ost-Jerusalem ist für ein solches Anliegen ideal. Außerdem ist Al Hoash von verschiedenen Schulen, öffentlichen Dienstleistungseinrichtungen und Hotels umgeben und den Bewohnern von Jerusalem zugänglich.
Von Anfang an arbeitet Al Hoash mit der Yvette & Mazen Qupty Kunstsammlung zusammen, einer überaus wertvollen Kollektion palästinensischer Kunst. Sie umfasst über 250 Werke prominenter moderner und zeitgenössischer palästinensischer Künstler, entstanden im 20. Jahrhundert. Dazu gehören neben ikonischen Arbeiten etablierter und zeitgenössischer palästinensischer Künstler auch Arbeiten solcher bahnbrechenden Maler aus der Zeit vor 1948 wie Tawfiq Jawharieh, Sophie Halaby und Nicola Saig. 2014 plant Al Hoash die Eröffnung einer permanenten Ausstellung ausgewählter Werke aus der Sammlung Yvette & Mazen Qupty, um den öffentlichen Zugang zu dieser zu steigern und Al Hoash als eine Adresse für palästinensische Kunst in Jerusalem auszuweiten.
Direktorin: Alia Rayyan