Für eine optimale Ansicht unserer Website drehen Sie Ihr Tablet bitte horizontal.
Darat al Funun (Amman) in Kooperation mit Tate Modern; Eröffnung eines neuen Hauptsitzes und experimentellen Raums. Kuratorinnen: Kasia Redzisz, Ala Younis.
Jun 2011Die nach dem Mäzen von Darat al Funun benannte Khalid Shoman Stiftung engagiert sich seit 2002 dafür, die visuellen Künste der arabischen Welt zu fördern und Institutionen in den Bereichen Bildung und Gesundheitswesen zu unterstützen.
Mit der Eröffnung der Ausstellung Out of Place am 7. Juni 2011 weihte die Stiftung das gerade erst restauriertes Gebäude aus den 1940er Jahren ein, das von jetzt an ihr Hauptsitz ist. Gleichzeitig wurde The Lab eröffnet, ein experimenteller Raum in einem rekonstruierten Lagerhaus, der Künstlern und Forschern als ein Zentrum für innovative Ideen und Produktionen dienen soll. Zu The Lab gehören eine Online-Datenbank arabischer Künstler und die digitalisierten Archive von Darat al Funun als zusätzliche Quellen der Information und Forschung. Außerdem gab die Stiftung das Darat al Funun Stipendium für Doktoranden bekannt, die sich dem Studium moderner und zeitgenössischer Kunst der arabischen Welt widmen.
Die Ausstellung Out of Place entstand im Rahmen einer Zusammenarbeit der Tate Modern in London und von Darat al Funun in Amman. Sie ist von Kasia Redzisz und Ala’ Younis kuratiert worden und präsentiert vier Künstler verschiedener Herkunft, deren unterschiedliche politische und soziale Umstände sie dazu brachten, sich mit ihrem Umfeld auseinanderzusetzen. Sie alle erkunden die Beziehungen zwischen dominanten politischen Kräften und persönlichen wie kollektiven Geschichten, indem sie sich mit dem urbanen Raum, architektonischen Strukturen und dem Phänomen der Verdrängung beschäftigen.
In Between (Dazwischen, 2007) von Hrair Sarkissian ist eine Serie großformatiger Fotografien von kargen Gebäuden im Sowjetstil, leer zurückgelassen in den dramatischen Hügeln und Tälern des ländlichen Armeniens. Sie dokumentiert, wie dieser syrische Künstler armenischer Herkunft das Paradox erlebte, in Gefilde "zurückzukehren", die er nur aus den Erzählungen seiner Familie kannte, und das Land seiner Vorstellungswelt von der Realität der Region verdrängt vorzufinden.
In The Valley (Das Tal, 2007-2008) untersucht Ahlam Shibli die Zustände in dem Dorf Arab al-Shibli, wo die unter israelischer Jurisdiktion lebenden Palästinenser von ihrem Land vertrieben worden sind. In Goter (2002-2003) widmet sie sich dem Leben der von Beduinen aus der Wüste Negev abstammenden Palästinenser.
In den 1970er Jahren begann Ion Grigorescu, Alltagsszenen in seiner Heimatstadt Bukarest mit einer 8 mm Kamera aufzunehmen. Seine Filme und Fotografien sind auf die nicht reglementierten Aktivitäten fokussiert, die inmitten der sich schnell verändernden urbanen Landschaft vonstatten gehen. Seine Bilder spielender Kinder sowie achtlos weggeworfener Gegenstände stehen im Kontrast zu der Uniformität der architektonischen Umgebung der kommunistischen Vergangenheit Rumäniens.
Shading Monument for the Artist (Schattendenkmal für den Künstler, 2009) von Cevdet Erek reflektiert in einem allgemeineren Sinne über die Möglichkeiten politischer Kunst. Die Schattenskulptur wirft mit während des ganzen Tages wechselnder Intensität Text auf die Wand. Die Worte stammen von Denkmälern für jene, die im spanischen Bürgerkrieg kämpften. Indem sich Erek diese Worte für sein Künstlerdenkmal aneignet, verwischt er den Status des poltischen Aktivismus und der künstlerischen Aktion.
Künstler:
Cevdet Erek
Ion Grigorescu
Hrair Sarkissian
Ahlam Shibli
Kuratorinnen:
Kasia Redzisz
Ala Younis
Gezeigt in der
Tate Modern, London
11. Februar - 17. April 2011
Out of Place
7. Juni - 29. Sept. 2011