Universes in Universe

Für eine optimale Ansicht unserer Website drehen Sie Ihr Tablet bitte horizontal.

Die Fotos wurden von Lara Baladi genau zu der Zeit aufgenommen, als sie mit dem Nafas Kunstmagazin per Email und Skype für die Vorbereitung dieses Features kommunizierte.

Lara Baladis letzte Äußerungen im Interview:

Es gibt immer Hoffnung. Und es gab immer Hoffnung. Die Revolution ist der Beleg dafür. Das Regime war den Bedürfnissen der Bevölkerung gegenüber so gleichgültig, dass sich die Leute, ob es ihnen gefiel oder nicht, letztendlich in eigene Staaten innerhalb des Staates einrichteten. Die Bevölkerung in den "ashwa'iyat" im Speziellen und in Ägypten allgemein hat vom Regime völlig getrennte Überlebensmethoden und -strukturen entwickelt. Aber Solidarität und Gemeinschaftsleben sind auch ureigene Bestandteile des sozialen Verhaltens der Ägypter, und dieses Phänomen haben wir in den letzten Wochen ganz deutlich mitbekommen.

Doch die Bevölkerung der "ashwa'iyat" war nicht an vorderster Front dieser Revolution, obwohl sie sich daran unzweifelhaft beteiligte (das sahen wir an den am Freitag des Zorns in diesen Gebieten niedergebrannten Polizeiwachen). Dreißig Prozent der Bevölkerung hat keinen Personalausweis und höchstwahrscheinlich machen die Leute aus den "ashwa'iyat" einen großen Teil davon aus. Übrigens mussten wir unseren ägyptischen Ausweis vorzeigen, wenn wir den Tahrir-Platz betreten wollten.

Von dem tiefen ökonomischen Einbruch, den wir jetzt erleben, sind vor allem die ärmeren Teile der Gesellschaft betroffen. Wenn ein neues System, eine neue Art von Demokratie - und zwar nicht eine, die einfach nur eins zu eins von den existierenden, fehlerhaften westlichen Demokratien übernommen wird - tatsächlich umgesetzt werden könnte, dann würden die "ashwa'iyat" hoffentlich auch von der Revolution profitieren. Doch wie wir sahen, sind die Menschen voller Hoffnung. Der "Plan" der Leute besteht darin, Ägypten vom korrupten Regime zu säubern, und im Wortsinne wird jede Ecke der Stadt nach und nach von Freiwilligen gereinigt, so wie der Tahrir-Platz nach dem Weggang von Mubarak gereinigt und neu gestrichen worden ist. Es gibt Hoffnung für jede Seele.

(siehe das komplette >> Interview)

 

Kunstprojekte

3 jüngere Projekte von Lara Baladi und Fotos von ihr, aufgenommen auf dem Tahrir-Platz in Kairo, Jan./Febr. 2011.

- auch interessant in UiU -


Auch interessant in UiU:

Zurück nach oben