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Fotoserie

Etwa 40 Prozent der Stadt Kairo bestehen jetzt aus den "ashwa'iyat" (wörtlich "willkürliche Dinge"), in diesem Kontext gemeinhin übersetzt als "informeller Wohnungsbau". Die illegal errichteten Slums breiten sich unerbittlich in und um Kairo herum aus, wie Pilze nach dem Regen, die den fruchtbaren Boden unter sich ersticken. Diese Rote Stadt, wie sie von einigen Architekten genannt wird, besteht aus endlosen Reihen nahezu identischer Bauten aus Ziegelsteinen und Beton, aus langen Strecken oftmals fensterloser Türme, willkürlich hingesetzten wilden Bauten, bei denen alle kommunalen Ausstattungsmerkmale fehlen. Diese Slums gelten im Allgemeinen als furchterregende, gefährliche und von Verbrechen heimgesuchte Gegenden. Politiker debattieren darüber, ob man sie verbessern oder abreißen sollte, ohne dass bislang viel geschehen wäre. Zu sehen, wie sich Kairo in den letzten Jahrzehnten ausgedehnt und ausgebreitet hat, veranlasste mich danach zu fragen, was die Zukunft den Bewohnern wohl bringen mag. Mir kommt es so vor, als wenn diese "ashwa'iyat" für ein falsches Versprechen stehen - das Versprechen eines himmlischen neuen Weges inmitten grüner Wiesen, eine vergebliche Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Auszug aus dem Statement von Lara Baladi in der Broschüre Hope, produziert für die Ausstellung Afropolis, Rautenstrauch-Joest-Museum Kulturen der Welt, Köln, Deutschland, 5. November 2010 - 13. März 2011.

(Aus dem Englischen: Haupt & Binder)

 

Kunstprojekte

3 jüngere Projekte von Lara Baladi und Fotos von ihr, aufgenommen auf dem Tahrir-Platz in Kairo, Jan./Febr. 2011.

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