Für eine optimale Ansicht unserer Website drehen Sie Ihr Tablet bitte horizontal.
Internationales Festival Zeitgenössischer Kunst, veranstaltet vom MAMA Algier, 3. Dez. 2011 - 3. Feb. 2012.
Dez 2011Das Internationale Festival Zeitgenössischer Kunst in Algier (FIAC), ausgerichtet seit 2009, ist eine der periodischen Veranstaltungen des Museums Moderner und Zeitgenössischer Kunst von Algier (MAMA). Es soll die Kunstproduktion fördern, deren Bedingungen und Bedürfnisse in Algerien und in der Welt überhaupt hinterfragen und analysieren, also einer künstlerischen Ausdrucksform, die immer im Zentrum des Lebens steht und ein Beleg für dessen Vitalität und Freiheit ist. Davon ausgehend soll das Festival ein Treffpunkt sein, eine Gegenüberstellung verschiedener ästhetischer Positionen und künstlerischer Diskurse.
Die dritte Edition findet vom 3. Dezember 2011 bis zum 3. Februar 2012 statt und hat das Thema "Retour" (Rückkehr), ein im weiteren philosophischen, sozialen, kulturellen und künstlerischen Sinne zu verstehendes Konzept.
Thema des Festivals: Die Rückkehr
Das Leben ist eine Reise und diese Reise bedeutet ein Durchschreiten der Zeit. Existenz ist die physische Form und die Rückkehr ist ein simultaner Moment, wenn sich eine Person auf der Suche nach Integrität oder angesichts ihrer Zweifel mit ihrer Identität auseinandersetzt.
Deshalb bezieht sich das Konzept der Rückkehr mehr als alles andere auf den Zeitbegriff. Dieses Schlüsselwort hat eine doppelte Bedeutung: ein physischer Moment, reale Verschiebung durch geographischen Raum und ein mentaler, narrativer Prozess als eine Rückkehr zu sich selbst.
Die vielfältigen Facetten des Konzepts und seiner semantischen Bedeutung haben mit Begriffen zu tun wie Exil, Reisen oder Rückkehr zu realen, imaginären, introspektiven Räumen…
Ständig beobachten wir, dass das Leben oft durch Krisen erschüttert wird, die eine Rückkehr zur Vergangenheit heraufbeschwören, zu gewissen Werten, Mythen, zu altem Glauben oder Sehnsüchten, die von der Erfahrung abhängen. Tatsächlich drängen diese Phasen die Leute immer dazu, zur Quelle zurückzukehren, zur Vergangenheit als einem Weg, verlorengegangene soziale Bindungen wiederherzustellen, eine Rückkehr auf die Bühne (im übertragenen oder direkten Sinne) als ein Bemühen, einen neuen Raum kultureller, sozialer, geopolitischer Fragestellungen zu eröffnen…
Kunst ist von der Zeit und ihren Auswirkungen besessen: Erinnerung, die Vergangenheit in der Gegenwart wieder zu erleben, die Präsenz der Zukunft in der Vergangenheit, Affekte und Reminiszenzen einer gelebten Erfahrung, die Notwendigkeit, das was dereinst gewesen ist, zu verstehen und zu erfahren…
Aber bei der Rückkehr als der Verneinung von Abreise im progressiven Sinne geht es auch um Neuorientierung, Reaktivierung von Erfahrungen und Wünschen: sie ist auf die Gegenwart oder auf die Vergangenheit oder auf einen Raum gerichtet, in dem alles bekannt und wiedererstanden ist.
Ihre Präsenz in der Kunst ist heute mehr denn je zu bemerken, in einem Prozess permanenter Wiederaneignung, der sich auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst artikuliert und das sichtbare "Was hier ist" und das unsichtbare "Was gewesen ist" miteinander verknüpft. Es gibt eine Rückkehr zum Spirituellen, zum Exil, Diasporas, verlorenem oder geplündertem Erbe, Geschichte. Alle Aspekte des sozialen Lebens, der Mode, Kultur, Ideologie sind davon wie von einem Drang zur Quelle und einem für das Leben selbst notwendigen ewigen Fluss durchdrungen.
Seit uralten Zeiten hat die Kunst solche Fragen andauernd aufgegriffen und gezeigt, wie Paul Ricœur sagte, dass die Voraussetzung für die Herausbildung eines Identitätsverständnisses in der Rückkehr zu sich selbst besteht.
Unter der kuratorialen Leitung von Nadira Laggoune wurden Künstlerinnen und Künstler aus 16 Ländern zur Ausstellung eingeladen. Kuratoren und Kunstkritiker verschiedener Herkunft, darunter die beiden Chefredakteure des Nafas Kunstmagazins, nahmen an Rundtischgesprächen im Rahmen des Festivals teil.
Künstler in der Ausstellung:
Sadik Kwaish Alfraji (Irak)
Alice Anderson (Vereinigtes Königreich)
Giorgio Andreotta (Italien)
Cheikhou Bâ (Senegal)
Neil Beloufa (Algerien)
Amel Ben Attia (Tunesien)
Atef Berredjem (Algerien)
Halida Boughriet (Algerien)
Zineddine Bessaï (Algerien)
Mohamed Camara (Mali)
Claudia Casarino (Paraguay)
Imran Channa (Pakistan)
Tim Eitel (Deutschland)
İnci Eviner (Türkei)
Aïcha Filali (Tunesien)
Ivan Grubanov (Serbien)
Joana Hadjithomas & Khalil Joreige (Libanon)
Mona Hatoum (Großbritannien/Palästinenserin)
Bouchra Khalili (Marokko)
Koo Jeong A (Korea)
Andrey Kuzkin (Russland)
Driss Ouadahi (Algerien)
Dan Perjovschi (Rumänien)
Oussama Tabti (Algerien)
Pascale Marthine Tayou (Kamerun)
Biennalen und Festivals im Süden
Rundtischgespräche, 4. Dezember 2011. Teilnehmer:
Pat Binder & Gerhard Haupt
Caroline Hancock
Abdellah Karroum,
Bartomeu Marí i Ribas
Salwa Mikdadi
Simon Njami
Gabriela Salgado
Marko Stamenković
Rachida Triki
Titel: Retour
Kuratorin: Nadira Laggoune
3ème Festival International D’Art Contemporain D’Alger
3. Dezember 2011 - 3. Februar 2012
Museum Moderner und Zeitgenössischer Kunst von Algier (MAMA)
Algerien