Für eine optimale Ansicht unserer Website drehen Sie Ihr Tablet bitte horizontal.
Im Mai 2010 wurde bekannt, dass die geplante Partnerschaft der Biennale Sevilla mit ADACH nicht zustande kommt.
Von Pat Binder & Gerhard Haupt | Feb 2010Keine Zusammenarbeit von ADACH und BIACS
Im Mai 2010 wurde bekannt, dass die geplante Partnerschaft der Internationalen Biennale von Sevilla (BIACS) mit der Abu Dhabi Culture and Heritage Authority (ADACH) doch nicht zustande kommt.
Spätestens mit der letzten Biennale Venedig dürfte die Abu Dhabi Culture and Heritage Authority (ADACH) in der internationalen Kunstszene einen größeren Bekanntheitsgrad erlangt haben. Im Arsenale Novissimo präsentierte die ADACH einen eigenen Pavillon, kuratiert von Catherine David. Als eine Art Kulturministerium von Abu Dhabi ist die Institution für die Bewahrung und Verbreitung des kulturellen Erbes und der zeitgenössischen Kunst und Kultur des Emirats zuständig. Der Vorstandsvorsitzende, Sheikh Sultan bin Tahnoun Al Nahyan, ein Angehöriger der Herrscherfamilie, steht zugleich der Abu Dhabi Tourism Authority und der ihr nachgeordneten Entwicklungsgesellschaft TDIC vor. In der Verantwortung der letztgenannten liegt die Planung und Realisierung des Kulturbezirks auf der Insel Saadiyat, wo das Guggenheim Abu Dhabi, der Louvre Abu Dhabi und andere Premium-Kulturstätten entstehen.
Angesichts des Hypes, den es in den letzten Jahren um Abu Dhabi und Saadiyat Island gab, kann man sich nur wundern, dass eine gegen Ende 2009 vereinbarte Kooperation zwischen der ADACH und der Internationalen Biennale von Sevilla (BIACS) offenbar kaum internationale Aufmerksamkeit gefunden hat. Immerhin hatte die BIACS seit ihrer ersten Edition 2004 so hochkarätige künstlerische Leiter wie Harald Szeemann, Okwui Enwezor und Peter Weibel verpflichtet. Doch bislang war nur aus spanischen Medien zu erfahren, dass die ADACH mit einem Betrag von 2 Millionen Euro die Hälfte des Budgets der nächsten Biennale von Sevilla finanziert.
Schon zuvor ist über die Verschiebung der 4. Biennale Sevilla auf das Jahr 2011 berichtet worden. Dem Präsidenten der Stiftung der BIACS, Fernando Franco, zufolge, wirkten sich bei früheren Editionen u.a. die Nähe zu den heißen Sommermonaten, zeitgleiche Biennalen anderswo (darunter São Paulo) und Verwechslungen mit der Flamenco Biennale negativ auf die Besuche aus. Wenn die nächste Biennale Sevilla im Februar 2011 unmittelbar vor der Kunstmesse ARCO (in Madrid) eröffnet wird, erhofft man sich starke Synergieeffekte und mehr internationale Gäste.
Natürlich wollen beide Seiten Nutzen aus einer solchen Kooperation ziehen. In der 4. Biennale Sevilla soll es eine starke Präsenz von Künstlern aus dem Nahen und Mittleren Osten geben. Dafür ernennt die Abu Dhabi Culture and Heritage Authority einen der beiden Kuratoren bzw. künstlerischen Leiter. BIACS-Präsident Fernando Franco betonte jedoch, dass die Teilnahme aus arabischen Ländern nicht im Zuge eines separaten Projekts erfolgt, sondern beide Kuratoren gemeinsam eine einzige Ausstellung mit einem übergreifenden Thema erarbeiten werden. Bislang sind noch keine Namen offiziell verkündet worden, doch in der spanischen Presse ist zu lesen gewesen, seitens der BIACS sei die in Moskau geborene und seit 1975 in den USA lebende Margarita Tupitsyn als künstlerische Leiterin im Gespräch.
Parallel zur internationalen Ausstellung und dem kulturellen Programm der 4. Biennale Sevilla sind auch Wirtschaftstreffen geplant, um die Beziehungen zwischen Abu Dhabi und Spanien und insbesondere Andalusien auf ökonomischem Gebiet zu vertiefen.
Pat Binder & Gerhard Haupt
Herausgeber von Universes in Universe - Welten der Kunst. Leben in Berlin.
Internationale Biennale für Zeitgenössische Kunst von Sevilla (BIACS)
4. BIACS
Ursprünglich für
Februar - April 2011
geplant, aber auf unbestimmte Zeit verschoben