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Es war einmal. Fotos und Videos von Künstler/innen aus der Golf-Region in der Galerie Bait Muzna in Maskat, Oman.
Jan 2010Anlässlich des 10. Jahrestages ihres Bestehens und weil sich die Skylines der Golfstaaten so schnell verändern bringt die Bait Muzna Gallery in Maskat (Oman) fünf Künstlerinnen und Künstler zusammen, die über den Einfluss dieses Wandels auf das tägliche Leben der Einheimischen und die sozialen Strukturen reflektieren. Ausgehend von nostalgischen Sichtweisen im Verschwinden begriffener Lebensweisen setzen sich die Teilnehmer der Schau auf verschiedene Art mit dem Thema auseinander. Dazu nutzen sie Videoprojektionen, konzeptuelle Fotografie, großformatige Fotos und zusammengesetzte Bilder.
In ihrer Serie von Schwarzweißfotos Auf die Zukunft hinweisend konzentriert sich Manal Al Dowayan auf Hände saudi-arabischer Frauen, die verschiedenen Stämmen, Lebensaltern und sozialen Schichten angehören. "Man unterscheidet nicht zwischen den Händen, da sie alle auf dasselbe Ziel zeigen", schreibt die Künstlerin. "Da sie in puncto Menschenrechte einer der am meisten unterprivilegierten sozialen Gruppen angehören, sind Frauen normalerweise eine Quelle der Hoffnung und Inspiration für ihre Familien und Gemeinschaften."
Widerspiegelungen der Erinnerungen von Hassan Meer ist eine Fotoserie über das Leben in Oman während der 1960er und 1970er Jahre. "Als ich vor ein paar Jahren in das Haus meines Großvaters ging, war da nichts außer verfallenen Wänden und einigen zerbrochenen Fenstern. Diese Leere des Hauses rief in mir die Erinnerung an meine Familie wach. Dann begann ich damit, eine durch die Seele unseres alten Hauses inspirierte Fotoserie zu schaffen."
Budoor Al Riyami erläuterte zu ihren überlagerten Bildern: "Bei alten Märchen weiß man nicht, wann sie aufgetaucht sind, den sie wurden aus der Erinnerung von einer Person der nächsten weitererzählt, und es kamen neue Details und Wendungen hin zu neuen Orten dazu. Es geht darin oft um Trugbilder und verborgene Schätze, die darauf warten entdeckt zu werden."
In seinem Video Energie-Rituale betrachtet Anas Al-Shaikh während eines seiner Besuche in Maskat eine verregnete Szenerie im Winter mit ihrer Harmonie aus den Lichtern der Stadt und einer jungfräulich wirkenden Natur. Dabei evoziert er Theodor Adornos Gedanken über das Versagen der rationalen Aufklärung, der Menschheit in modernen Zeiten Glück und Freude zu bringen, sowie über deren Unfähigkeit "ihre Verheißungen hinsichtlich der Kontrolle der Natur und der Befreiung der Menschheit von den Fesseln der Mythen, Kriege, Ängste, Ungerechtigkeit, Ignoranz, Armut und Epidemien zu befreien," wie der Künstler dazu schrieb. In einer Fotoserie mit dem Titel Tod der Landschaft schaut er auf die Ausbreitung des Baugeschehens, die auf dem kleinen Territorium seines Heimatlandes Bahrain vonstatten geht.
In den Golfstaaten vollzieht sich ein unglaublicher Wandel, der an den Stadtlandschaften am meisten sichtbar ist. Camille Zakharia bemüht sich in seinen Fotos darum, die Hinterlassenschaften einer verschwindenden Lebensweise und die Erinnerungen an einen Ort zu erfassen und über die entstehende neue Kultur mit ihren mutierten Skylines zu reflektieren.
Künstlerinnen und Künstler:
Manal Al Dowayan (Saudi-Arabien)
Hassan Meer (Oman)
Budoor Al Riyami (Oman)
Anas Al-Shaikh (Bahrain)
Camille Zakharia (Bahrain)
Kan Ya Ma Kan
Es war einmal
18. Januar - 25. Februar 2010