GEO-graphics
Kunstpraktiken in Afrika, Vergangenheit und Gegenwart. Kritik der Ausstellung in Brüssel.
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Öffne deine Augen. 2010
Dia-Doppelprojektion
In einer Zweikanal-Diaprojektion stellt Attia unter anderem Bilder aus der Sammlung des Afrikamuseums und Porträts verwundeter Veteranen des 1. Weltkriegs gegenüber. Beide hatten sich schwerwiegender Reparaturen zu unterziehen: die afrikanischen Objekte weisen provisorische Ausbesserungen auf, ausgeführt von Einheimischen, die sich kaum um ästhetische Konsistenz scherten, sondern denen es mehr um praktisches Funktionieren ging. Die Gesichter der Soldaten zeugen von der damals noch im Entstehen begriffenen Schönheitschirurgie, die ebenfalls eine schiere Improvisation war und darauf basierte, fremde Materialien zu Fleisch und Knochen hinzuzufügen. Andere Bildvergleiche zeigen die westliche Restaurierungspraxis angewandt auf ethnographische Objekte durch das Hinzufügen fremdartigen Materials - ziemlich verschieden von der einheimischen Improvisation - und historische Fotos von Körperveränderungen in bestimmten afrikanischen Traditionen, wie z.B. extremes Dehnen von Lippen und Ohrläppchen sowie Hautritzungen. Es ist eine Arbeit mit einem scharfen Blick auf die Moderne und ihre zwiespältige Einstellung zu "Afrikanität".
© Foto: Jelle Bouwhuis
Kunstpraktiken in Afrika, Vergangenheit und Gegenwart. Kritik der Ausstellung in Brüssel.