Future Movements
Ausstellung über Jerusalem innerhalb des Fokus Stadtstaaten der Liverpool Biennale 2010.
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Al Jaar Qabla Al Dar. 2009
Einkanalvideo
45 Min.
Das Projekt Al Jaar Qabla Al Dar (2009) vom CAMP postuliert eine mögliche Art der Intervention, die auf Teilnahme basiert. Das in Mumbai lebende Kollektiv lud eine Gruppe palästinensischer Anwohner ein, hinter Pan Tilt Zoom Kameras (Überwachungskameras mit Schwenkkopf und Zoom) zu schlüpfen, um ihre Viertel in und um Jerusalem herum zu dokumentieren. Während sie die Kameras bedienten, kommentierten die Anwohner spontan das Bildmaterial, das sie aufnahmen. Die üblicherweise aufgesplitteten, unterschiedlichen Rollen von Regisseur, Thema, Kommentator und Cutter fallen in Raum und Zeit zusammen, und so ergeht es auch den Prozessen des Aufnehmens, Editierens und der Interpretation des Bildmaterials. Al Jaar Qabla Al Dar wirft Konventionen der Autorenschaft im Genre der Dokumentation und die existierenden Hierarchien der Film- und Videoproduktion radikal über den Haufen. Indem dies geschieht, vermeidet das Projekt die problematische Behauptung einer Objektivität und Neutralität, durch zu einer Diskreditierung filmischer Dokumentarpraxis geführt hat. Indem die palästinensischen Bewohner das, was zu sehen ist, und ihre Distanz zu Anderen bewerten, ist der Betrachter dazu aufgefordert, sich auf einen ähnlichen Reflexionsprozess einzulassen und sich angesichts der Politik der Repräsentation, die sich in Al Jaar Qabla Al Dar und einigen anderen in Future Movements präsentierten Werken artikuliert, seiner Rolle als Bildkonsument bewusst zu werden.
© Foto: CAMP
Ausstellung über Jerusalem innerhalb des Fokus Stadtstaaten der Liverpool Biennale 2010.