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Künstler/innen aus Afghanistan, Iran, Pakistan. Fototour durch die Ausstellung parallel zur 53. Biennale Venedig.
Jun 2009Wer sich selbst und andre kennt,
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.
Sinnig zwischen beiden Welten
Sich zu wiegen, lass' ich gelten;
Also zwischen Ost und Westen
Sich bewegen sei zum Besten!
Johann Wolfgang von Goethe,
West-Östlicher Divan (1819)
Parallel zur 53. Internationalen Kunstausstellung der Biennale Venedig präsentiert Turquoise Mountain East-West Divan: Contemporary Art from Afghanistan, Iran and Pakistan (Öst-Westlicher Divan. Zeitgenössische Kunst aus Afghanistan, Iran und Pakistan). Die Ausstellung zeigt Werke von zehn Künstlerinnen und Künstlern aus drei Ländern, die im Westen für gewöhnlich mehr durch Stereotypen von Terrorismus und islamischen Extremismus als für ihr reiches kulturelles Erbe und ihre dynamischen zeitgenössischen Kulturen bekannt sind.
Öst-Westlicher Divan begegnet dieser negativen Wahrnehmung durch Werke sowohl von jüngeren als auch von etablierten Künstlerinnen und Künstlern, die dem fortdauernden Dialog zwischen den künstlerischen Traditionen des Ostens und des Westens verpflichtet sind. Nirgendwo ist dieser Austausch stärker präsent als in der großartigen Architektur und den dekorativen Traditionen Venedigs, dessen äußerst ergiebige Handelsbeziehungen zum Osten eine der spektakulärsten Verknüpfungen zwischen östlicher und westlicher Kunst und Architektur hervorbrachten.
Öst-Westlicher Divan denkt über die Verbindungen zwischen den künstlerischen Traditionen Venedigs und dem persischen kulturellen Erbe nach, das diese drei hier vertretenen Länder teilen. Die Ausstellung enthält neue Kunstwerke, die auf solche Traditionen wie die Miniaturmalerei, die Kalligraphie und die islamische geometrische Gestaltung antworten. Sie macht deutlich, dass heutige Künstlerinnen und Künstler ohne die übermäßig drückende Sorge, sie könnten von ihrer reichhaltigen kulturellen Vergangenheit zu stark beeinflusst werden, neue Wege gefunden haben, sich mit ihrem kulturellen Erbe auseinanderzusetzen und es zu transformieren.
Indem sie mit einem weiten Spektrum an Referenzen spielt, die u.a. Pop Art und schiitische Schreine, moderne Abstraktion und islamische Architektur zusammenbringen, wird in dieser Ausstellung darüber reflektiert, wie Kultur und Geschichte mit der globalisierten, durchmischten Gesellschaft von heute koexistieren kann. Der Titel der Schau stammt von einer Gedichtsammlung Johann Wolfgang von Goethes (1749 - 1832), die durch den persischen Dichter Hafez inspiriert ist und sich auf den "Divan", also das Gremium von Ratgebern, als einem Symbol des Zusammenkommens verschiedener Kulturen bezieht.
Öst-Westlicher Divan präsentiert ein subtiles und komplexes Nachdenken über die Realitäten und Wahrnehmungen des zeitgenössischen Lebens, der Geschichte und Politik im Mittleren Osten, Süd- und Zentralasien und legt dabei - zumindest ein wenig - die eng verknüpften Beziehungen zwischen Ost und West offen.
Künstlerinnen und Künstler:
Khadim Ali
* 1978 Quetta, Pakistan; lebt dort und in Karachi, Pakistan. Seine Familie stammt aus Hazarajat, Afghanistan.
Shezad Dawood
* 1974 London, Vereinigtes Königreich; lebt dort und in Pakistan.
Monir Shahroudy Farmanfarmaian
* 1924 Qazvin, Iran. Lebt in Teheran, Iran.
Khosrow Hassanzadeh
* 1963 Teheran, lebt dort.
Bahman Jalali
* 1944 Teheran, Iran; lebt dort.
Aisha Khalid
* 1972 Faisalabad, Pakistan. Lebt in Lahore, Pakistan.
Imran Qureshi
* 1972 Hyderabad, Pakistan. Lebt in Lahore, Pakistan.
Nusra Latif Qureshi
* 1973 Lahore, Pakistan. Lebt in Melbourne, Australien.
Zolaykha Sherzad
* 1967 Kabul, Afghanistan. Lebt in New York, USA, und Kabul.
Farzana Wahidy
* 1984 Khandahar, Afghanistan. Lebt in Ontario, Kanada, und in Kabul, Afghanistan.
>> Fotodokumentation
32 Bildseiten, fast die ganze Ausstellung.
© Copyright Fotos: Haupt & Binder
Fotodokumentation
fast der gesamten Ausstellung
East-West Divan
Contemporary Art from Afghanistan, Iran and Pakistan
Scuola Grande della Misericordia
Fondamenta della Misericordia 3519/A
Cannaregio, Venezia
7. Juni - 4. Oktober 2009
täglich 10 - 18 Uhr
Kuratorin: Jemima Montagu
Veranstaltet von: