AiM Biennale Marrakesch
Rezension der Ausstellung visueller Kunst, kuratiert von Abdellah Karroum. Mit zahlreichen Fotos.
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Nichts scheint wie es ist. 2009
Installation
250 x 250 x 170 cm
Die in der ESAV ausgestellte Installation ist eine solitäre Zelle, deren Wände mit Spiegeln verkleidet sind, erhellt von einem flackernden Licht. Sie wirkt wie ein Spiegelkabinett für extravagante Vergnügungen. Obwohl sie an Metallketten hängt, steht die Zelle auf Beton. Der Spiegel reflektiert das Bild des Betrachters bis ins Unendliche und vermittelt dadurch den Eindruck von Schönheit und Freiheit. "Falsche Schönheit und illusorische Freiheit", erläuterte die Künstlerin, "denn trotz der ästhetischen Anziehungskraft der Installation, bleibt es eine Zelle, deren Zweck im Entzug von Freiheit besteht." Sie fügte hinzu, dass das flackernde Licht, obwohl es strahlend zu sein scheint, nichts anderes als ein Folterinstrument in der Zelle eines Gefangenen ist. Longo äußerte des Weiteren, nach einer Reihe von Arbeiten, die durch die Gewalt der Mafia in ihrem heimatlichen Sizilien beeinflusst sind, sei sie durch die politische Situation in Marokko zu dieser Arbeit angeregt worden: "Ich kam nach Marokko, bevor ich diese Installation in Angriff genommen hatte. Hier traf ich viele Journalisten und Menschenrechtsaktivisten und begriff, dass die Menschen noch immer für die elementarsten Freiheiten kämpfen und mit Strafverfolgung rechnen müssen, nur weil sie ihre Meinung äußern, und deshalb beschloss ich, eine Arbeit über die Frage der Freiheit zu präsentieren."
© Foto: Solene Millet. Courtesy L'appartement 22
Rezension der Ausstellung visueller Kunst, kuratiert von Abdellah Karroum. Mit zahlreichen Fotos.