Dak\'Art 2008
Staatskunst oder Privatisierung? Ein Streifzug durch die 8. Biennale Afrikanischer Kunst, Dakar.
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Aber für uns Besucher aus dem kühlen Westen erfüllt sich die Sehnsucht nach dem magischen Afrika erst in einem versteckten Innenhof jenseits der offiziellen Biennale-Wegweiser. Hinter einer alten Eisentür in einer Seitenstraße eröffnet sich ein bizarres Gesamtkunstwerk. Unter dem hohen Dach eines riesigen Gummibaumes hängt ein Gespinst aus Schnüren mit Zetteln und Zeichen, expressionistisch-abstrakten Gemälden und zerschlissenen Kleidungsstücken an Wäscheklammern. ... Über Jahrzehnte erschuf hier der Künstler Issa Samb alias Joe Ouakam ein Universum, in dem die Zeichen des Alltäglichen sich zu Altären einer privaten Obsession verwandeln.
In den 60er-Jahren gehörte Ouakam - u.a. mit dem Filmemacher Mambeti, - zu den Gründern der Gruppe Laboratoire AGIT-Art. Ihre multimedialen Aktionen richteten sich gegen den Formalismus de Ecolé de Dakar, aus der "Vergesellschaftung des Ästhetischen" entstand eine Ästhetik des Sozialen. Diese Installation könnte ein Lehrstück für die heutigen Künstler sein - allein das Schild "Nationalmuseum" am Tor fehlt.
© Foto: Sabine Vogel
Staatskunst oder Privatisierung? Ein Streifzug durch die 8. Biennale Afrikanischer Kunst, Dakar.