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Projekt über heilige Stätten in Zentralasien. Aktivitäten in mehreren Ländern, initiiert vom Soros-Zentrum Almaty, Kasachstan.
Mär 2004Mit dem vom Soros-Zentrum für Zeitgenössische Kunst in Almaty (Kasachstan) initiierten und koordinierten Projekt über heilige Stätten und Landschaften in Zentralasien soll die Vielfalt der friedlich koexistierenden Religionen und Glaubensrichtungen mit zeitgemäßen Ausdrucksmitteln und neuen Medien künstlerisch untersucht und reflektiert werden. Dazu finden Veranstaltungen und Aktivitäten an verschiedenen Orten statt: ein Theorie-Seminar in Duschanbe (Tadschikistan), ein Workshop für Video und ein Förderwettbewerb in Almaty, ein Videofestival in Bischkek (Kirgisistan).
In Zentralasien ist die Erinnerung an Glaubensvorstellungen aus alter Zeit noch lebendig, z.B. Pantheismus, Sonnenkult, Mithraismus (nach einer schon im 14. Jahrhundert v.u.Z. bekannten indo-iranische Gottheit), Feuerkult, Nestorianismus (nach dem Patriarchen von Konstantinopel, 428 - 431) oder Tengrismus (Himmelskult der alten Turk-Völker). Zum Teil existieren sie noch parallel zum Buddhismus, Islam, Katholizismus, der russisch-orthodoxen Kirche und zu neueren Konfessionen.
Die Heiligtümer der Glaubensrichtungen befinden sich an markanten Stellen der Landschaften oder folgen bestimmten Regeln (z.B. sind christliche Kirchen nach Osten und Moscheen nach Mekka ausgerichtet). So gilt der Berg Sulaiman-Too (Thron des Salomon) in der über 3.000 Jahre alten Stadt Osh (Kirgisistan) seit der Bronzezeit als heilig und war lange ein wichtiger Wallfahrtsort der Muslime. Mithra-Kultstätten befinden sich unter freiem Himmel und sind von Felsen umgeben (z.B. die Tamgala-Schlucht bei Almaty). Totem-Tiere wurden in Höhlen verehrt, wie denen im Distrikt Gorno-Badachschan im Pamir-Gebirge Tadschikistans. Bemerkenswert sind auch die buddhistischen Tempel der Uiguren.
In Zeiten der Zunahme religiöser Konflikte und terroristischer Akte ist es den Veranstaltern besonders wichtig, durch solch ein Projekt den hohen Wert eines friedlichen Miteinanders unterschiedlicher Religionen hervorzuheben und auf die wenig bekannten heiligen Stätten und Landschaften Zentralasiens aufmerksam zu machen.
Veranstaltungen 2004:
15. -19. März, Duschanbe, Tadschikistan
Theoretisches Seminar: Die Heiligen Stätten Zentralasiens.
50 Teilnehmer aus Kirgisistan, Kasachstan und Tadschikistan. Tutoren aus den USA und Zentralasien.
19. - 23. April, Almaty, Kasachstan
Training: Wie wird Videokunst gemacht?
40 Teilnehmer aus Zentralasien. Tutoren aus Russland und Zentralasien.
5. April - 30. August, Almaty, Kasachstan
Wettbewerb um das "Videoidentity"-Stipendium für Künstler aus Zentralasien.
Internationale Jury aus Zentralasien.
16. - 20. Oktober, Bischkek, Kirgisistan
Festival "Videoidentity".
Internationale Jury aus Zentralasien, Deutschland und Großbritannien.
November - Dezember, Almaty, Kasachstan
Videodokumentation des Festivals, Herstellung der Mastertapes und deren Distribution.
März - Dezember 2004
an verschiedenen Orten
in Zentralasien
Veranstalter:
Soros Center for Contemporary Art,
Almaty, Kasachstan
Direktorin: Valeria Ibraeva
Projekt-Koordination: Aliya Sharipbayeva