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Internationales Fotofestival in Dhaka, Bangladesch. Veranstaltet von Drik und Partnern.
Von Pat Binder & Gerhard Haupt | Dez 2004Chobi Mela, das erste große Fotofestival in Asien, ist eine der vielen Initiativen von Drik, einer Organisation mit Sitz in Dhaka. Sie wurde 1989 von Shahidul Alam und einigen Gleichgesinnten zunächst als Agentur für lokale Bildjournalisten gegründet, um der einseitigen, auf Katastrophen reduzierten Darstellung ihrer Heimat in den internationalen Medien eigene, differenziertere Bilder entgegenzusetzen. Die vielfältigen künstlerischen und kulturellen, journalistischen, politischen, Bildungs- und anderen Aktivitäten, die sich daraus entwickelten, haben wir in einem Beitrag über Drik in unserer Ausgabe 4 (Oktober 2003) zusammengefasst.
Seit dem Jahr 2000 veranstalten die Drik Picture Library und ihre Partner in Bangladesch und anderen Ländern alle zwei Jahre das internationale Fotofestival Chobi Mela. Der Name verbindet zwei Worte aus dem Bengali. Ein einheimischer Rezensent des Festivals schrieb, "chobi" könne sowohl Fotografie als auch Malerei oder Kino bedeuten und "mela" sei ein großes Fest (Azizur Rahim, in: New Nation Online Edition, 9. Dezember 2004).
Die dritte Edition von Chobi Mela im Dezember 2004 hatte das Leitmotiv "Resistance" (Widerstand). Shahidul Alam, der Festivaldirektor, schrieb dazu: "Zu widerstehen, herauszufordern, zu hinterfragen, sich gegen den Strom zu stellen, den noch nicht gegangenen Pfad zu wählen, sind bewusste Entscheidungen. Es ist eine riskante Route voller Gefahren, aber eine, der wir folgen müssen, wenn wir etwas ändern wollen."
Und zu den Ausstellungen steht in seinem Einführungstext: "Künstlerische Fotografie, konzeptuelle Arbeiten, Installationen, traditioneller Fotojournalismus koexistieren in einer eigenartigen Mischung, die sich den Versuchen einer Kategorisierung und Bennung entzieht. Die Zukunft, die Gegenwart und die Vergangenheit sind manchmal unbequem ineinander verheddert, woraus ein Kaleidoskop an Bildern und miteinander verwobenen Botschaften entsteht, die Aspekte unserer Existenz hinterfragen, reflektieren und zelebrieren."
Es wurden Arbeiten von 40 Fotografen aus 17 Ländern gezeigt: Bangladesch, Großbritannien, Indien, Iran, Japan, Malaysia, Mexiko, Niederlande, Nepal, Norwegen, Pakistan, Singapur, Südafrika, Sri Lanka, Thailand, USA, Vereinigte Arabische Emirate. Sie waren an verschiedenen Orten ausgestellt, darunter: Alliance Francaise, British Council, Goethe-Institut, Drik Gallery, Russisches Kulturzentrum, Muldhara Milanayatan.
Dem selbst gestellten Bildungsauftrag folgend, suchte Drik durch mobile Ausstellungen, montiert auf 10 Fahrrad-Rikschas, den direkten Kontakt zu den Menschen auf der Straße. Zum Festivals gehörte auch dieses Mal ein umfangreiches Programm mit Seminaren, Workshops, Vorträgen und Diskussionen.
Der bekannte mexikanischen Fotograf Pedro Meyer, der als Ehrengast zu Chobi Mela III eingeladen war, äußerte sich dazu im letzten Editorial seiner Online-Publikation zonezero.com: "Ich bin mir sicher, so wie dieses Festival in den kommenden Jahren wächst, wird Bangladesch zu einem zunehmend wichtigeren Zentrum für die Entwicklung der Fotografie werden. Und was für einen besseren Ort kann man für eine solche Veranstaltung haben, als eine Stadt, in der die Fotografie in so hohem Maße von der Bevölkerung willkommen geheißen wird."
Pat Binder & Gerhard Haupt
Herausgeber von Universes in Universe - Welten der Kunst. Leben in Berlin.
Chobi Mela III
Internat. Fotofestival
6. - 23. Dezember 2004
Dhaka, Bangladesch
Veranstalter:
Drik Picture Library Ltd. und Partner
Festivaldirektor: Shahidul Alam
Koordinator: A S M Rezaur Rahman