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Avant-Garde, Activism and Politics in Latin American Art (1960s-1980s). Symposium, Ausstellung, Diskussion, Workshops, Online-Veranstaltungen. 10. - 25. März 2021, Berlin. Künstlerische Leiterin und Kuratorin: Katerina Valdivia Bruch
Feb 2020Zwischen den 1960er und 1980er Jahren standen einige lateinamerikanische Länder unter Militärherrschaft. Zu dieser Zeit erlebte Lateinamerika eine Welle des Aufbruchs und eine Stärkung des sozialen Bewusstseins, für mehr soziale Gerechtigkeit, beeinflusst unter anderem durch die kubanische Revolution (1953-1959) und andere sozialistische Initiativen. Außerdem mussten neue Wege gefunden werden, um die lokale Wirtschaft aufrechtzuerhalten ohne sich dem Monopol und Profit internationaler Unternehmen beugen zu müssen. In diesem Zusammenhang verbreiteten sich in der gesamten Hemisphäre sozialistische Ideen, die sich vor allem gegen den imperialistischen Einfluss der USA richteten.
Durch diesen politischen Umbruch entstand ein Gefühl der Einheit unter vielen lateinamerikanischen Ländern. Trotz der Tatsache, dass die lateinamerikanischen Länder in unterschiedlichem Maße von Auslandsinterventionen betroffen und durch verschiedene gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen geprägt waren, gab es ein verbindendes Element, das sie einte: der Kampf für soziale Gerechtigkeit und das Verlangen nach sozialen Veränderungen. Der gemeinsame Geist der Übereinstimmung und der Internationalismus, die als Folge dieser gesellschaftlichen und politischen Umstände entstanden, ebneten den Weg für eine Reihe von Netzwerken der Solidarität und des Protests.
Unter diesen Bedingungen entwickelte sich bei einigen lateinamerikanischen Künstler*innen eine Wahrnehmung der Kunst als Instrument des Widerstands. Gleichzeitig begannen Künstler*innen und Kritiker*innen nach Formen zu suchen, um die künstlerischen Produktionen jener Zeit zu beschreiben, die sie als charakteristisch für den lateinamerikanischen Subkontinent erkannten.
Rethinking Conceptualism: Avant-Garde, Activism and Politics in Latin American Art (1960s-1980s) möchte einen Überblick über Kunsttheorien und -praktiken in Lateinamerika in den 1960er bis 1980er Jahren geben und dabei aufzeigen, wie sich diese vom gängigen europäischen und US-amerikanischen Kanon der Konzeptkunst unterscheiden. Ziel ist es, ein Bewusstsein für diesen in Deutschland wenig bekannten Moment der Kunstgeschichte zu schaffen und eine Diskussion darüber zu eröffnen, wie lateinamerikanische Künstler*innen mit dem Potenzial von Kunst, Politik und Avantgarde umgegangen sind.
Darüber hinaus möchte das Projekt, ausgehend von Werken der Protagonist*innen jener Zeit, die Verbindungen zwischen Lateinamerika und Deutschland sichtbar machen. Wie diese Verbindungen bis heute fortwirken, zeigt eine Ausstellung mit Werken von in Berlin lebenden lateinamerikanischen Künstler*innen, die aus der Diaspora einen Blick auf Lateinamerika werfen.
Symposium
Das Symposium wird vollständig online abgehalten, in acht Zoom-Sitzungen: 10., 11., 12., 17., 18., 19., 24., 25. März 2021
Alle Sitzungen beginnen um 18:00 Uhr (GMT +1).
Alle Vorträge sind vorab (ab März 2021) auf der YouTube-Seite des Projektes online zu finden . Die Diskussionen (in englischer Sprache) bieten dem Publikum die Möglichkeit, über die Themen der Vorträge mit den Vortragenden in Austausch zu kommen.
Das Symposium über Konzeptkunst aus Lateinamerika wird sich, unter anderem, folgenden Themen widmen: Kunsttheorien aus Lateinamerika, Möglichkeiten der Darstellung von Kunst, Künstlerarchive und Aktivismus; Kunst, Erinnerung und Gewalt; lateinamerikanische Künstlerinnen, Konferenzen über die Havanna Biennale und das Erste lateinamerikanisches Kolloquium über nicht objektive Kunst und urbane Kunst in Medellín und eine Diskussionsrunde über den Begriff "lateinamerikanische Kunst".
Vortragende, u.a.:
Luis Camnitzer
Künstler und Theoretiker, New York
Ana Longoni
Kunsthistorikerin und Kuratorin, Leiterin für öffentliche Aktivitäten, Museo Reina Sofía, Madrid
Gerardo Mosquera
freier Kurator und Kunstkritiker, La Habana/Madrid
Lisette Lagnado
Kuratorin und Autorin, Co-Kuratorin 11. Berlin Biennale, São Paulo/Berlin
Joaquín Barriendos
Kurator und Forscher, Instituto de Investigaciones Estéticas, UNAM, Mexiko-Stadt
Cecilia Fajardo-Hill
Kunsthistorikerin und unabhängige Kuratorin, Südkalifornien
Víctor Vich
Forscher und Autor, ordentlicher Professor, Pontificia Universidad Católica del Perú und Escuela Nacional de Bellas Artes, Lima
Claudia Calirman
Kunsthistorikerin und unabhängige Kuratorin, außerordentliche Professorin für Kunstgeschichte am John Jay College of Criminal Justice, New York
Emilio Tarazona
unabhängiger Kurator, Lima/Bogotá
Vania Markarian
Historikerin, Generalarchiv der Universidad de la República, Montevideo
María Mercedes Herrera Buitrago
Kunsthistorikerin und freie Kuratorin, Bogotá
Óscar Ardila Luna
Kunsthistoriker und freier Kurator, Berlin
Fernanda Carvajal
Soziologin und Forscherin, Mitglied der Red de Conceptualismos del Sur, Santiago de Chile/Buenos Aires
Jorge Lopera
unabhängiger Forscher und Kurator, Medellín/Mexiko-Stadt
Ausstellung:
Between Personal Chronicles and Collective Memory
26. - 31. März 2021
Instituto Cervantes Berlin, Rosenstraße 18, 10178 Berlin
Eröffnung: 26. März 2021, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: 11:00 - 19:00 Uhr
Künstler*innen:
María Linares (Bogota/Berlin)
Daniela Lehmann Carrasco (Santiago de Chile/Berlin)
Ana María Millán (Cali/Berlin)
Yoel Díaz Vázquez (La Habana/Berlin)
Kuratiert von Katerina Valdivia Bruch
Woran erinnern wir uns? Sind Erinnerungen eine Rekonstruktion des Realen? Bauen sie auf realen Fakten auf handelt es sich lediglich um fiktiven Geschichten? Ist es möglich, eine Zeitgeschichte zu schreiben, die auf persönlichen Erzählungen beruht?
Die Ausstellung Between Personal Chronicles and Collective Memory (Zwischen persönlichen Chroniken und kollektivem Gedächtnis) erkennt die Vergänglichkeit von Erinnerungen und untersucht ihre Wahrhaftigkeit, und auch ihre Ungenauigkeiten und Mehrdeutigkeiten. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist, verschiedene Methoden der Erstellung von Gedächtnisnachweisen darzustellen – wie z.B. die Sammlung von Materialien, das Nachzeichnen von Wegen, und die Aufzeichnung oder Rekonstruktion von mündlichen Geschichten, und dabei die Bedeutung persönlicher Erfahrungen bei der (Re-)Konstruktion eines Ereignisses zu thematisieren. Die Ausstellung versteht das Erinnerungsvermögen als wertvolles Fundmaterial für das Schreiben einer Geschichte, die nicht Teil der offiziellen Geschichtsschreibung ist. Dadurch werden persönliche Geschichten ans Licht gebracht, die im Allgemeinen unbekannt geblieben sind.
Between Personal Chronicles and Collective Memory konzentriert sich auf mündlich überlieferte Geschichten und die Produktion von Wissen, das über Generationen hinweg verbal weitergegeben wurde. Sie reflektiert über die Zirkulation von Erinnerungen und die Art und Weise, wie diese durch Mündlichkeit am Leben erhalten werden. Teil des Prozesses ist die Schaffung eines kollektiven Gedächtnisses, welches oft durch Erfahrungen von Widerstand, Gewalt oder traumatischen Situationen geprägt ist.
Weitere Informationen über die Veranstaltung und die Beteiligten, Programmkalender mit Diskussionen, Vorträgen und Workshops sowie Anmeldeformular:
https://rethinkingconceptualism.com/
Rethinking Conceptualism: Avant-Garde, Activism and Politics in Latin American Art (1960s-1980s)
10., 11., 12., 17., 18., 19., 24., 25. März 2021
Kooperationspartner und Veranstaltungsorte:
Ibero-Amerikanisches Institut, Instituto Cervantes Berlin
Künstlerische Leiterin und Kuratorin:
Katerina Valdivia Bruch
Gefördert von: Hauptstadtkulturfonds, Institut für Auslandsbeziehungen.
Mit freundlicher Unterstützung von: Botschaft von Uruguay in Deutschland, Botschaft der Republik Chile in Deutschland