The Voice Before the Law [Die Stimme vor dem Gesetz], der Titel der Ausstellung ist mehrdeutig. Die Stimme kommt vor dem Recht, das einzelne Menschenleben hat Priorität gegenüber dem abstrakten Gesetz, oder aber: Die Stimme vor Gericht, die Stimme wird angeklagt oder klagt an, ruft das Gesetz an und fordert Gerechtigkeit. Spuren von staatlicher oder industrieller Gewalt und Mechanismen der Überwachung und Propaganda zeigen sich in Abu Hamdans Werken im Horizont der auditiven Wahrnehmung. Der Künstler bezeichnet sich in diesem Zusammenhang selbst als "private ear", als "Klangdetektiv".
Lawrence Abu Hamdan gewann den Baloise Kunst-Preis 2018. Im Rahmen dieser jährlich in Kooperation mit zwei internationalen Kunstmuseen verliehenen Auszeichnung hat die Baloise Group seine Video- und Audioinstallation This whole time there were no landmines (2017, Während der ganzen Zeit gab es keine Landminen) für die Nationalgalerie angekauft und die Ausstellung sowie die zugehörige Publikation ermöglicht. Diese Arbeit, die sich auf eindringliche Weise mit physischen und emotionalen Grenzen auseinandersetzt, steht im Mittelpunkt der Präsentation.
Lawrence Abu Hamdan:
The Voice Before the Law
26. Oktober 2019 – 9. Februar 2020
Kuratorin: Ina Dinter