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Zeitgenössische Kunst aus Südafrika. Museu de Arte Contemporânea de Niterói, Rio de Janeiro, Brasilien, März - Mai 2011.
Apr 2011Einundzwanzig Jahre nach der Verkündung der Re-Demokratisierung Südafrikas im Februar 1990 hat die künstlerische Produktion des Landes verhindert, dass nach dem so nachdrücklich geforderten Ende der Apartheid eine Krise des Schaffens eingetreten wäre, wie es einige Kritiker befürchtet hatten.
Obwohl die Kunst Südafrikas nicht länger dem Kampf gegen das Regime der Rassentrennung dient, behielt sie dennoch die Dynamik der Kunststrategien bei, indem sie ihre Ästhetik, ihre formalen und operativen Modelle sowie ihre massive Internationalisierung und die Stärkung der heimischen Infrastruktur erweiterte. Gleichzeitig setzteb sich die verbleibenden soziokulturellen Widersprüche und die noch im Gange befindliche Neupositionierung die Notwendigkeit von Fragestellungen fort, die über die formalen Aspekte der Kunst hinausgehen.
Mit 11 offiziellen Sprachen und aus verschiedenen ethnischen Gruppen bestehend, einschließlich von Stammesgesellschaften, ist diese junge Demokratie auf der Suche danach, wie sie sich auf ihre Pluralität einstellen kann und die Lücken verringert, die durch die Apartheid vergrößert worden sind. Die bildenden Künste ihrerseits haben sich als eine Plattform grundlegender Reflexion erwiesen, wobei eine bewegte Gegenwart, formiert aus vergangenen Zeiten und in konstanter Entwicklung begriffen, infrage gestellt wird.
Inmitten der in der zeitgenössischen Kunstpraxis üblichen Vielfalt und so als würde damit auf die Unverzichtbarkeit reagiert, Erinnerungen zu reorganisieren, Konzepte zu überprüfen, neue Wege ausfindig zu machen und Einzigartigkeit zu rekonstituieren, scheint die Vorstellung von (Re)Konstruktion im Schaffen und in den Denksystemen sehr verschiedener Autoren vorzuherrschen.
(Re)konstruktionen: zeitgenössische Kunst aus Südafrika präsentiert eine Auswahl sowohl international bekannter wie auch junger Künstler, deren in der Periode der Post-Apartheid entwickelte Werke danach trachten, soziopolitische und kulturelle Repräsentationen manchmal zu stärken und ein anderes Mal zu untergraben und auf diese Weise neue Raum-Zeit-Beziehungen schaffen. Die hier ausgestellten Kunstwerke, die großenteils geprägt sind durch Collage, Ästhetik und Logik und auf Wiederholung basieren - sei es durch Appropriation und Rekontextualisierung, durch die Akkumulation oder die Verwendung von Serien, durch Inszenierungen oder Montagen, Sticken und Nähen, Assamblage oder Collagen an sich, durch Dekonstruieren bis Rekonstruieren - ermutigen uns aufgrund der darin angelegten Haltungen nicht nur, deren Ursprünge zu hintergfragen, sondern erweisen sich selbst als Rekonstruktionen.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Roger Ballen
Dineo Seshee Bopape
David Goldlatt
Diana Hyslop
William Kentridge
Lawrence Lemaoana
Kagiso Pat Mautloa
Santu Mofokeng
Sam Nhlengethwa
Thenjiwe Nkosi
Tracey Rose
Lerato Shadi
Mary Sibande
Kuratorin: Daniella Géo
(Re)construções: arte contemporânea da África do Sul
19. März - 15. Mai 2011