Universes in Universe

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dOCUMENTA (13) Berater

Mario Bellatin
Schriftsteller, Mexiko-Stadt

Der Schriftsteller Mario Bellatin wurde 1960 in Mexiko-Stadt geboren und wuchs anschließend in Peru auf. Das Studium zum Drehbuchautor absolvierte er auf Kuba, bevor er 1995 nach Mexiko zurückkehrte. Seine Werke sind berühmt für ihre experimentelle und fragmentarische Erzählweise. Dazu gehören Mujeres de sal (Salt Women; Lluvia, 1986), Efecto invernadero (Effective Greenhouse; Jaime Campodónico, 1992), Canon perpetuo (Perpetual Cannon; Jaime Campodónico, 1993), Poeta ciego (Blind Poet; Tusquets, 1998), Salón de belleza (Beauty Salon; Tusquets,1999), El jardín de la Señora Murakami (Mrs. Murakami’s Garden; Tusquets, 2000), Shiki Nagaoka: Una nariz de ficción (Shiki Nagaoka: A Fictional Nose; Editorial Sudamericana, 2001), La escuela del dolor humano de Sechuán (Sechuan’s House of Human Pain; Tusquets, 2001), Jacobo el mutante (Jacob the Mutant; Alfaguara, 2002), Perros héroes (Hero Dogs; Alfaguara, 2003), Lecciones para una liebre muerta (Lessons for a Dead Hare; Anagrama, 2005) sowie Damas chinas (Chinese Dames; Anagrama, 2006).

Im Jahr 2001 gewann Bellatin den nach Xavier Villaurrutia benannten Literaturpreis für seinen Roman Flores (Flowers; Anagrama, 2004) und wurde 2002 mit einem Stipendium der Guggenheim-Stiftung ausgezeichnet. Schließlich erhielt er 2008 den nationalen mexikanischen Literaturpreis für El gran vidrio (The Great Glasswork; Anagrama, 2007). Seine Bücher wurden bis heute in mehrere Sprachen übersetzt.

Iwona Blazwick
Direktorin Whitechapel Gallery, London, Großbritannien

Iwona Blazwick ist Direktorin der Whitechapel Gallery in London, unter ihrer Leitung erfolgte die Erweiterung und Wiedereröffnung im Jahr 2009. Als Verantwortliche für die Ausstellungstätigkeiten der Tate Modern in London, als Direktorin der Ausstellungen im Londoner ICA und als freie Kuratorin in Europa und Japan organisierte und kuratierte sie zahlreiche Ausstellungen im Bereich moderner und zeitgenössischer Kunst. So entwickelte sie auch die "Contemporary Artists Monographs" und die Serie "Themes and Movements", die in der Phaidon Press erschienen sind, und war Herausgeberin der Serie "Documents of Contemporary Art, die von der Whitechapel/MIT Press publiziert wurde.

Als Kritikerin und Dozentin veröffentlichte Blazwick vielfach über Kunst und führende Kunstinstitutionen der Gegenwart. Sie war in vielen Jurien vertreten, wie dem Turner Prize und dem Goldenen Löwen der Biennale von Venedig. 2008 wurde sie mit dem OBE ausgezeichnet und erhielt zudem Ehrentitel des Goldsmiths College, der London Metropolitan University, der Plymouth University und des Royal College of Art.

Ali Brivanlou
Professor, Laboratory of Molecular Vertebrate Embryology, Rockefeller University, New York, USA

Ali Brivanlou leitet als Entwicklungsbiologe das Labor für Molekular­embryologie an der Rockefeller University in New York. Ein Großteil seiner Forschung konzentriert sich auf die molekularen Abläufe und zellulären Wechselwirkungen, die die Erscheinung von Schlüsselstrukturen des frühen Embryos bestimmen. Im Laufe seiner Forschungen hat er viele einflussreiche Entdeckungen gemacht, darunter die überraschende Erkenntnis, dass sich embryonale Zellen in Nervenzellen verwandeln, es sei denn, sie erhalten Signale, die sie in eine andere Richtung lenken.

Dr. Brivanlou erhielt den Doktorgrad in Molekularbiologie der University of California, Berkeley im Jahr 1990. Im Jahr darauf ging er an die Harvard University und arbeitete dort als Postdoktorand im Labor von Dr. Douglas Melton. 1994 arbeitete er in der Rockefeller Fakultät als Junior Professor und Laborleiter und erlangte im Jahr 2000 schließlich den Professorentitel. 1996 erhielt er den Presidential Early Career Award for Scientists, die prestigeträchtigste Ehre für junge Forscher. Zu seinen weiteren Ehrungen gehören der Irma T. Hirschl Trust Career Scientist Award, der Searle Scholar Award, das Klingenstein Fellowship, der McKnight Scholar Award, der Wilson S. Stone Memorial Award, und der John Merck Scholar Award.

Donna Haraway
Professorin, History of Consciousnes s Department, University of California at Santa Cruz, USA

Donna Haraway ist Professorin am Lehrstuhl des History of Consciousness Department der University of California in Santa Cruz, wo sie feministische Theorie und Kulturwissenschaften unterrichtet. Sie schrieb u.a. Crystals, Fabrics, and Fields: Metaphors That Shape Embryos (Berkeley: North Atlantic Books, 2004; im Original: Yale University Press, 1976), The Companion Species Manifesto: Dogs, People, and Significant Otherness (Chicago: Prickly Paradigm Press, 2003), Modest_Witness@Second_Millennium.FemaleMan© Meets OncoMouseTM (New York: Routledge, 1997), Simians, Cyborgs, and Women: The Reinvention of Nature (New York: Routledge, 1991), and Primate Visions: Gender, Race, and Nature in the World of Modern Science (New York: Routledge, 1989).

Haraways letztes Buch When Species Meet (Minneapolis: University of Minnesota Press, 2008) untersucht unter philosophischen, historischen, kulturellen, persönlichen, technischen und biologischen Aspekten die Inter- und Intraaktionen von Tier und Mensch.

Salah M. Hassan
Direktor, Institute for Comparative Modernities, Goldwin Smith Professor, Africana Studies and Research Center, History of Art and Visual Studies, Cornell University, Ithaca, USA

Salah M. Hassan ist Goldwin Smith Professor, Direktor des Africana Studies and Research Center sowie Professor der African and African Diaspora Art History an der Cornell University in Ithaca, USA. Er ist zugleich Direktor des Cornell Insitute for Comparative Modernities (ICM). Zuvor unterrichtete Hassan an der State University of New York, an der University of Pennsylvania in Buffalo und am College of Fine and Applied Art in Khartoum im Sudan. Er ist Herausgeber des Nka: Journal of Contemporary African Art und beratender Herausgeber des African Arts und Atlantica.

Salah M. Hassan war Autor, Herausgeber und Mit-Herausgeber für zahlreiche Büche wie Darfur and the Crisis of Governance in Sudan (Ithaca: New York: Cornell University Press, 2009) und Diaspora, Memory, Place (Munich:Prestel, 2008). Er kuratierte internationale Ausstellungen auf der 49. Biennale in Venedig und im Museum Bojmans Van Beuningen in Rotterdam sowie die Dakar Biennale. Zur Zeit schreibt er ein Buch mit dem Titel The Khartoum School: The Making of the Modern Art Movement in Sudan und kuratiert eine große Retrospektive über den sudanesischen Modernisten Ibrahim El Salahi im Museum of African Art in New York, die für den Herbst 2011 geplant ist.

>> Salah M. Hassan
UiU - Kuratorenindex

Pierre Huyghe
Künstler, New York, USA und Paris, Frankreich

Pierre Huyghe wurde in Paris geboren, nach seiner Ausbildung an der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs (ENSAD) folgten zahlreiche Einzelausstellungen an renommierten Museen. Darunter die Tate Modern in London (2006), das Castello de Rivoli in Turin (2004), das Guggenheim Museum in New York (2003), das Stedelijk Van Abbemuseum in Eindhoven (2001), das Centre Georges Pompidou in Paris (2000), das Museum of Contemporary Art in Chicago (2000) und das Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris (1998 und 2006). Seine jüngste Einzelausstellung La saison des fêtes wurde im Museo Reina Sofía in Madrid (2010) präsentiert. Sein aktuelles Projekt The Host and the Cloud (2009–10) ist eine Art Experiment, das sich in den gesamten Räumlichkeiten des mittlerweile geschlossenen Musée des Arts et Traditions Populaires in Paris abspielt. Dazu wurde eine kleine Gruppe von Schauspielern, den Angestellten des Museums, verschiedenen Einflüssen ausgesetzt, die live von Interpreten eingespielt wurden. Diese Real-Situation wurde an Halloween, am Valentinstag und am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, aufgenommen.

Die Arbeit von Huyghe war Bestandteil vieler Gruppenausstellungen und mehrerer internationaler Großausstellungen, wie der Manifesta 2 (1998), der Venedig Biennale (1999 und 2003), der documenta 11 (2002), der Whitney Biennial (2006) sowie der Biennale in Sydney (2008). Im Jahr 1999 erhielt Pierre Huyghe das Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) im Rahmen des Berliner Künstlerprogramms. 2001 gewann er mit dem französischen Pavillon auf der Biennale in Venedig den Sonderpreis der Jury, 2002 erhielt er den Hugo-Boss-Preis der Solomon R. Guggenheim Foundation. Er lebt und arbeitet heute in New York und Paris.

Michael Petzet
Konservator, Architekturhistoriker und Archäologe, Präsident des Deutschen Nationalkomitee von ICOMOS, München, Deutschland

Prof. Dr. Michael Petzet, 1933 geboren, ist seit 1989 Präsident des Deutschen Nationalkomitee von ICOMOS und war zwischen 1999 und 2008 Präsident von ICOMOS International. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Archäologie in Paris und München, war er im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und bei der Bayerischen Schlösserverwaltung tätig. 1972 organisierte er als Kurator die Kunstausstellung des Freistaats Bayern anlässlich der Olympischen Spiele in München.

Von 1972 bis 1974 war er Direktor des Lenbachhauses, dem Kunstmuseum der Landeshauptstadt München. Daraufhin leitete Professor Petzet 25 Jahre (1974-1999) das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege als Generalkonservator. Als Autor veröffentlichte er eine Vielzahl von Artikeln und Büchern über die französische Architektur des 17. und 18. Jh. Darüber hinaus ist er Herausgeber mehrerer Publikationsreihen über Denkmalpflege (ICOMOS Hefte des Deutschen Nationalkomitees, Heritage at Risk, Monuments and Sites).

Alexander Tarakhovsky
Professor für Immunologie, Laboratory of Lymphocyte Signaling, Rockefeller University, New York, USA

Alexander (Sasha) Tarakhovsky wurde 1955 in der ehemals sowjetischen Stadt Czernowitz geboren. Sein Vater war Universitätsprofessor, seine Mutter Lehrerin. Beide verließen ihre Heimat Kiew in Richtung Czernowitz, um den antisemitischen Hetzkampagnen zu entkommen, die die politischen Zentren des Landes in den frühen 1950er Jahren erschütterten. Mitte der 1960er gingen die Eltern zurück nach Kiew, wo Tarakhovsky seine schulische Laufbahn beendete. Er absolvierte eine akademische Ausbildung im Bereich Medizin und begann seine Karriere als Wissenschaftler am Institute for Cancer Research, einem Ableger der Ukrainian Academy of Science.

1990 erhielt er ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt Stiftung und ging nach Deutschland.An der Universität Köln leitete er zunächst eine Junior Group, ehe er Professor am Institute für Genetik wurde. Im Jahr 2000 ging er nach New York, um Mitglied an der Fakultät der Rockefeller University zu werden, und arbeitet dort zurzeit als Professor und Laborleiter. Sein Hauptaugenmerk liegt heute auf dem Bereich Epigenetik. Ein Zweig der Biowissenschaften, der sich mit den Mechanismen der Entstehung und Weitergabe von neu erworbenen Eigenschaften beschäftigt. Tarakhovskys Arbeit, sowie die Epigenetik im Allgemeinen, ermöglichen ein besseres Verständnis unserer eigenen Identität, da sie zeigen, in wie fern die unterschiedlichen Formen der Erziehung und Bildung uns auf genetischer Ebene prägen und das Schicksal individueller Zellen und Organismen bestimmen.

Michael Taussig,
Professor der Anthropologie, Columbia University, New York, USA

Michael Taussig ist ein in Sydney lebender Mediziner. Seit 1993 unterrichtet er zudem kulturelle Anthropologie an der Columbia University in New York, er schrieb zahlreiche Bücher über Gewalt, Terror, Abschaffung der Sklaverei, Schamanentum, Mimese und Andersartigkeit, Farbe, Bildersturm, Bataille und über das Grab von Walter Benjamin.

Er veröffentlichte folgende Bücher: What Color Is the Sacred? (Chicago: University of Chicago Press, 2009), Law in a Lawless Land (New York: New Press, 2003), Defacement: Public Secrecy and the Labor of the Negative (Stanford: Stanford University Press, 1999), The Magic of the State (New York: Routledge, 1997), Mimesis and Alterity (New York: Routledge, 1993), The Nervous System (New York: Routledge, 1992), Shamanism, Colonialism, and the Wild Man (Chicago: University of Chicago Press, 1987) sowie The Devil and Commodity Fetishism in South America (Chapel Hill: University of North Carolina Press, 1980). Gerade verfasste er ein Buch über Zeichnungen in Notizbüchern über anthropologische Feldarbeiten.

Jane Taylor
Lehrerin, Kuratorin, Kulturwissenschaftlerin, University of Cape Town, South Africa; Lehrbeauftrage, University of Chicago, USA

Jane Taylor ist eine südafrikanische Wissenschaftlerin, Kuratorin, Kulturtheoretikerin und Schriftstellerin. Sie entwickelte und kuratierte "Fault Lines" und setzte sich auf diesem Wege immer wieder mit der Truth and Reconciliation Commission in Südafrika auseinander. Sie schrieb das Skript Ubu and the Truth Commission (1997) in Zusammenarbeit mit der Handspring Puppet Company und dem Künstler und Regisseur William Kentridge. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit Handspring und Kentridge sowie dem Komponisten Kevin Volans verfasste sie im Jahr 2001 das Libretto zu The Confessions of Zeno, das von Okwui Enwezor für die documenta 11 in Auftrag gegeben wurde. Vor kurzem veröffentlichte sie den Roman The Transplant Men (Auckland Park: Jacana Media, 2009), der die Geschichte der ersten menschlichen Herztransplantation in Südafrika in den 60er Jahren behandelt.

Gemeinsam mit David Bunn gab Taylor das Buch From South Africa (Chicago: University of Chicago Press, 1988) heraus, eine Sammlung von Grafiken und Schriftstücken, die die "Years of Emergency" in Südafrika in den 1980er Jahren archivieren. Sie erhielt das Mellon and Rockefeller Stipendium sowie ein Gaststipendium in Oxford und Cambridge. Von 2000 bis 2009 war sie Inhaberin des Skye Chair of Dramatic Art der University of the Witwatersrand. Zurzeit ist sie Gastprofessorin an der University of Chicago und der University of Johannesburg. Gerade wurde sie zum Senior Research Associate des Centre for Humanities Research an der University of the Western Cape ernannt. Ihr erster Roman Of Wild Dogs (Cape Town: Double Storey, 2005) gewann den prestigeträchtigen Olive Schreiner Award. Vor kurzem hat Jane Taylor ihre Publikation über die Handspring Puppet Company abgeschlossen, das die unverwechselbare Art und Weise von Besessenheit und Vereinnahmung während der Arbeit mit und in einem Puppentheater darstellt.

Anton Zeilinger
Professor für Physik, Universität Wien, Österreich

Im Jahr 2005 wurde Anton Zeilinger von der englischen Zeitung New Statesman aufgrund seiner zukunftsweisenden Arbeiten im Bereich der Quanteninformation zu einem der zehn Menschen gekürt, die die Welt verändern können. Seine Forschung verfolgt das Ziel, die Besonderheiten der Quantenphysik auf ihre Anwendbarkeit hin zu überprüfen. Bekannt wurde er durch die Durchführung der Quantenteleportation mit Photonen.

Zeilinger wurde 1945 in Österreich geboren und ist Professor für Physik an der Universität Wien und Direktor der Zweigstelle des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) an der österreichischen Akademie in Wien. Zuvor bekleidete Zeilinger bereits Ämter an der Technischen Universität Wien, der Technischen Universität München, dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), Boston und der Universität Innsbruck, zudem wurde er zu zahlreichen Gastaufenthalten an der Humboldt Universität Berlin, dem Merton College of Oxford University und dem Collège de France in Paris eingeladen. Unter den vielen Auszeichnungen, die er erhalten hat, befinden sich der King Faisal Prize of Saudi Arabia (2005), die Newton Medal of the Institute of Physics (2007) und seit kurzem auch der Wolf Prize in Physics of Israel (2010). Er ist ein Bewunderer des Romans Per Anhalter durch die Galaxis aus der Feder von Douglas Adams, nach dem er auch sein Segelboot 42 benannt hat. Zeilingers Verdienste wurden am treffendsten bei der Laudatio für die Isaac Newton Medal beschrieben, den er erhalten hat für "seine bahnbrechenden konzeptuellen und experimentellen Beiträge zum grundlegenden Verständnis der Quantenphysik, die der entscheidende Eckpfeiler der sich rasant entwickelnden Quanteninformation geworden ist."

 

(Pressemitteilung, 29. Oktober 2010)

dOCUMENTA (13)

9. Juni - 16. Sept. 2012

Kassel, Deutschland

 

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