Frédéric Bruly Bouabré
1923 Zepreguhe, Elfenbeinküste - 2014 Abidjan, Elfenbeinküste
Conaissance du Monde. 1982 - 1994
(Das Wissen über die Welt)
300 Zeichnungen, Farbstift und Kugelschreiber auf Karton, 9,5 x 15 cm und 15 x 9,5 cm
Über das Werk
Zur Kunst kam Frédéric Bruly Bouabré über Umwege. Seit den vierziger Jahren formuliert er an seiner Vorstellung von der Welt als einem großen, in allen Bereichen miteinander verbundenen Text. Seine Arbeit verschreibt sich der Lektüre dieses Textes, der Entschlüsselung und Niederschrift in immer größeren, umfassenderen Zyklen und Serien. Fast allen grafischen Serien gehen Manuskripte voraus, in denen Bruly Bouabré unterschiedliche Themenbereiche - zum Beispiel Naturerscheinungen und Lebensweisen in Afrika -untersucht sowie Thesen über die Zusammenhänge von Sprache, Zeichen und Symbolen aufstellt. In über 100 Manuskripten formuliert er eine offene "Wissenschaft" von der Welt, in der Aberglauben, Lebensweisheiten, eine eigene Farbsymbolik und die Deutung der Wolken und der Muster in Orangenschalen und Kolanüssen ihren Platz haben. Sein Verständnis der Dinge, von denen seine Kunst berichtet, ist mit den Instrumenten bloßer Ethnografie nicht zu erschließen. Bruly versucht, Geschichten und Mythen, Religiosität und Linguistik mit seiner weit gespannten Neugier an der visuellen Vielfalt der Welt in einer umfassenden Erkenntnisarbeit zu vereinen.
(Aus dem documenta 11 Short Guide)
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Eine Auswahl von Kunstwerken der documenta 11, 8. Juni - 15. September 2002, Kassel, Deutschland. Künstlerischer Leiter: Okwui Enwezor. Sechs Ko-Kuratoren; 117 Teilnehmer.