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Titel:
GLOBAL MYOPIA (Bleistift & Papier)
Künstler:
Marco Maggi
* 1957 Montevideo, Uruguay. Lebt in New Paltz, NY, USA, und Montevideo.
Kommissar: Ricardo Pascale
Künstler, * 1947 Montevideo, Uruguay; lebt dort.
Kuratorin: Patricia Bentancur
Senior-Kuratorin und Direktorin für Neue Medien am Centro Cultural de España in Montevideo (CCE).
In diesem Jahr wird Uruguay auf der 56. Internationalen Kunstausstellung der Biennale Venedig durch Marco Maggi vertreten. Seit 1960 hat Uruguay einen eigenen nationalen Pavillon in den Giardini della Biennale.
Marco Maggis Zeichnungen, Skulpturen und Installationen kodieren die Welt. Seine aus linearen Mustern komponierten Zeichnungen, die wie Schaltkreise, Luftaufnahmen unmöglicher Städte, Gentechnologie oder Nervensysteme wirken, sind ein Thesaurus des unendlich Kleinen und des Unentzifferbaren. Die abstrakte Sprache von Marco Maggi bezieht sich auf die Art und Weise, wie Information in einer globalen Ära verarbeitet wird, und sein Schaffen fordert die Auffassung vom Zeichnen an sich heraus. Auf der 56. Biennale Venedig präsentiert er "GLOBAL MYOPIA (Bleistift & Papier)", eine ortsspezifische Installation aus selbstklebendem Papier und Bleistiften.
Zu sagen, die Welt sei kurzsichtig, mag abwertend klingen: ein Planet ohne Perspektive, auf dem man sich ohne irgendeine klare Richtung voran bewegt. Doch für Marco Maggi ist Myopie ganz im Gegenteil die besondere Fähigkeit, etwas aus nächster Nähe zu sehen. Kurzsichtigkeit erlaubt einem, den Blick behutsam auf nicht sichtbare Details zu fokussieren. Sie stellt die Beschleunigung und den Missbrauch von für unsere Zeit so charakteristischen Fernbeziehungen in Frage. Nach einem weitsichtigen 20. Jahrhundert mit Lösungen für jeden und für immer ist es an der Zeit, unsere Empathie für das Unmittelbare und das Unbedeutende zu stimulieren.
In "GLOBAL MYOPIA (pencil & paper)" werden Bleistift und Papier, die beiden Grundelemente von Zeichnung, getrennt, und der Akt des Zeichnens wird in zwei Stufen aufgesplittet. Ein transportabler Bausatz, bestehend aus 10.000 aus selbstklebendem Papier ausgeschnittenen Elementen, wird zu einem nichtssagenden Alphabet, das der Künstler während der drei Monate vor der Biennale den Wänden des Pavillons angepasst hat. Die winzigen Papiere verteilt oder verbindet er den spezifischen Regeln und der Syntax entsprechend, die von der Anhäufung von Sedimenten diktiert werden. Die Kolonien von Papierzeichnungen auf den Wänden treten mit einer von Erco bereit gestellten, speziellen Beleuchtung in Dialog. Myriaden hoch aufgelöster Schatten und unendlich kleiner, hell erstrahlender Projektionen sollen das Tempo der Betrachter drosseln. Das einzige Streben des Projekts besteht darin, das Pausieren zu fördern und Zeit sichtbar zu machen.
(Aus Presseinformationen.
© Übersetzung aus dem Englischen: Haupt & Binder)
Kontakt:
Email: press(at)marcomaggi.org
Website: marcomaggi.org
Ort:
Nationaler Pavillon von Uruguay
Giardini della Biennale
9. Mai - 22. November 2015