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Sinthujan Varatharajah, Osías Yanov. 22. Februar - 25. Juli 2020. Dritter Teil der drei Programme von September 2019 bis Juli 2020 als Auftakt der 11. Berlin Biennale. ExRotaprint-Komplex in Berlin-Wedding
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Sinthujan Varatharajah (Mitte) und Tamil*innen aus Berlin.
Auf dem zweiten Foto zeichnet eine Besucherin den Weg ihrer Eltern von der Ankunft auf dem Flughafen Schönefeld in Ost-Berlin nach West-Berlin auf die Karte.
Der Forscher, Essayist und politische Geograf Sinthujan Varatharajah untersucht kritisch die Folgen der antitamilischen Pogrome und Unruhen in Sri Lanka im Jahr 1983 – und die darauffolgenden Kriege und Völkermorde. Sie führten Hunderttausende Tamil*innen ins Exil. Für diejenigen, die nach Europa auswanderten, wurde das geteilte Berlin zum persönlichen Eingangstor.
Die Berliner Mauer spielte eine heute kaum noch bekannte, zu jener Zeit aber wichtige Rolle als Zugang und Transitpunkt, der vielen Geflüchteten aus der damaligen „Dritten Welt“ als Schlupfloch zum Überleben diente. Ein besonderes Abkommen zwischen Ost- und Westdeutschland ermöglichte es ihnen, über die DDR in den Westen einzureisen. In den 1980er-Jahren wurden die politischen Risse in den Mauern des geteilten Deutschlands zu einer Lebensader für die Tamil*innen.
© Fotos: Haupt & Binder, universes.art
Text: Berlin Biennale
Sinthujan Varatharajah, Osías Yanov. 22. Februar - 25. Juli 2020. Dritter Teil der drei Programme von September 2019 bis Juli 2020 als Auftakt der 11. Berlin Biennale. ExRotaprint-Komplex in Berlin-Wedding