exp. 3: Archive berühren
Sinthujan Varatharajah, Osías Yanov. 22. Februar - 25. Juli 2020. Dritter Teil der drei Programme von September 2019 bis Juli 2020 als Auftakt der 11. Berlin Biennale. ExRotaprint-Komplex in Berlin-Wedding
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Ein zentrales Element des Beitrags von Osías Yanov ist der Löffel als Alltagsgegenstand: Indem er verschiedene Prozesse des Gruppenspiels untersucht und dabei dieses für Mund, Körper und Zunge sinnlich bedeutsame Objekt einbezieht, feiert er den Löffel als Symbol für die Durchlässigkeit des Körpers. Der Künstler beschäftigt sich mit dem Objekt als Werkzeug der „Resensibilisierung“, als ein Gerät, das zum Füttern verwendet wird oder um sich gegenseitig Dinge in den Mund zu stecken – und das auch zur Beschreibung von sich aneinanderschmiegenden Körpern verwendet wird.
In einer eindringlichen, sanft in farbiges Licht getauchten Installation werden aus dem Löffel skulpturale Objekte konstruiert: tischähnliche Gebilde und eine Uhr sowie vom Boden bis zur Decke reichende Säulen. Die niedrigen Tische sind mit einer dicken Salzschicht bedeckt (Salz gilt als traditionelle Heilsubstanz, die für ihre Fähigkeit bekannt ist, emotionale Stimmungen zu regulieren, schlechte Energien zu reinigen und Wunden zu heilen) – eine Landschaft, die die Besucher*innen einlädt, mit den Fingern darin zu zeichnen, oder die vom Künstler genutzt wird, um Körper zu choreografieren.
© Foto: Haupt & Binder, universes.art
Text: Berlin Biennale
Sinthujan Varatharajah, Osías Yanov. 22. Februar - 25. Juli 2020. Dritter Teil der drei Programme von September 2019 bis Juli 2020 als Auftakt der 11. Berlin Biennale. ExRotaprint-Komplex in Berlin-Wedding