Prof. Dr. Apinan Poshyananda, Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter der Bangkok Art Biennale, erwähnte eine interessante historische Beziehung von Thailand zur Biennale Venedig:
(aus einem Interview im BAB Magazin, Nr. 1)

Die zweite Biennale von Venedig fand 1897 statt, in demselben Jahr, in dem König Rama V. zum ersten Mal Europa besuchte und der Biennale einen Besuch abstattete. Dieser Besuch wurde dokumentiert, ebenso wie die Geschichte, dass der siamesische König einige der auf der Biennale ausgestellten Kunstwerke kaufte. 10 Jahre später, 1907, belegt der zweite Besuch von König Rama V. in Europa sein Interesse an der Biennale. Es war die Zeit, in der in Thailand bzw. Siam im Zuge der Modernisierung des Landes und dieser Art von Geschmacksbildung viele Veränderungen stattfanden.

In diesem Zusammenhang kommt die Kunst ins Spiel. Der König besuchte Ausstellungen, kaufte einige Werke und ließ sie nach Hause schicken; all das war Teil eines Versuchs, zu zeigen, dass das Volk von Siam kulturell zivilisiert ist. Zur gleichen Zeit studierte König Rama VI., der zum Kronprinzen ernannt wurde, in Europa und begleitete König Rama V. oftmals bei dessen Besuch diverser Kunstausstellungen. Daraus entstand die Idee, dass sich Siam an der Biennale beteiligt. Später, unter der Herrschaft von König Rama VI., fand 1911 die Internationale Turiner Ausstellung statt, an der sich Siam mit einem siamesischen Pavillon beteiligte, den die italienischen Architekten Carlo Allegri und Mario Tamagno entwarfen und realisierten. Der Pavillon wurde in Siam gebaut und dann nach Turin transportiert und dort wieder zusammengesetzt. Mit dem Pavillon sind auch lokale Handwerksprodukte mitgebracht und präsentiert worden. Nach der Ausstellung wünschte König Rama VI., dass eine solche Ausstellung auch in Bangkok stattfinden solle. Er stellte dafür das als Sala-Daeng-Feld bekannte Gelände zur Verfügung (ein Teil dieses weitläufigen Geländes wurde zum heutigen Lumpini-Park), um es als Ausstellungsort zu nutzen. Der Plan war fertig und alles war in Vorbereitung, als der Erste Weltkrieg ausbrach und das Projekt abgebrochen werden musste.