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Stylitenturm

Informationen & Fototour

Zu diesem Komplex 1,3 km nördlich von Kastron Mefa'a gehören der fast 14 m hohe Stylitenturm, eine kleine Kirche mit angebauten Räumen, ein zweistöckiges quadratisches Gebäude, Zisternen und alte Steinbrüche.

Nach dem derzeitigen Wissensstand ist der Stylitenturm das einzige noch erhaltene Bauwerk dieser speziellen Form christlichen Einsiedlertums. In byzantinischer Zeit muss dies ein bedeutender Wallfahrtsort gewesen sein. Gewiss wurde er von vielen Pilgern aufgesucht, um den Stilitenmönch zu konsultieren, seine Gebete zu erbitten und seinen Segen zu erlangen, so wie es bei Simeon Stylites dem Älteren in Nordsyrien der Fall war.

Der Turm hat einen vollen Schaft und keine Treppe. An der Innenseite der Turmwand gab es einen Kanal von oben nach unten, der vielleicht als Toilette diente. Mehr Informationen, auch zu den anderen Gebäuden, sind auf den Bildseiten der Fototour zu finden.

Lage auf der Karte

Heiliger Simeon Stylites


Schrankenplatte (?) mit dem Hl. Simeon Stylites
Syrien, 5./6. Jahrhundert n. Chr., Basalt
Museum für Byzantinische Kunst Berlin

© Foto: Haupt & Binder

Der Begriff "Stylit " (vom griechischen Wort "stylos" für "Säule") hat seinen Ursprung in der Praxis, die von Simeon, geboren um 390 n. Chr. in Nordsyrien an der Grenze zu Kilikien, begonnen wurde.

Auf der Suche nach größtmöglicher Nähe zu Gott hatte sich Simeon schon in jungen Jahren für ein streng enthaltsames Leben entschieden. Er trat einem Kloster bei, das er aber verlassen musste, weil er sich durch extreme asketische Praktiken von der Gemeinschaft absonderte. Jahrelang war er Einsiedler, überstand mehrere Wochen ohne Essen und Trinken, was Zeitgenossen als ein Wunder erschien, und wurde so berühmt, dass Scharen von Pilgern und Neugierigen zu ihm kamen.

Als Simeon dadurch nicht mehr genügend Ruhe für die Meditation fand, zog er auf eine Säule im später Qalʿat Simʿān genannten Ort nördlich von Aleppo und lebte dort 37 Jahre bis zu seinem Tod 459 n. Chr. Seine Säule wurde immer größer und soll zuletzt um die 18 m hoch gewesen sein und oben eine kleine Plattform mit Geländer gehabt haben.

Täglich wurde Simeon von Pilgern aufgesucht, die auf einer Leiter bis in Rufweite zu ihm hinaufstiegen und ihn um Rat, Segen und Heilung baten. Um ihn vor dem Ansturm der Gläubigen zu schützen, musste eine Mauer um die Säule gezogen werden. Selbst der oströmische Kaiser Theodosius II. (regierte von 408 bis zu seinem Tod 450) kletterte zu ihm hinauf, um sich beraten zu lassen. Simeon hatte einen erheblichen Einfluss auf wichtige Persönlichkeiten und damit die Gesellschaft seiner Zeit. Jahrhundertelang folgten viele christliche Asketen seinem Beispiel und ließen sich auf Säulen oder hohen Türmen nieder, so auch in Umm er-Rasas.

Diese informative Fototour in vier Teilen stellt die Sehenswürdigkeiten von Umm er-Rasas in einer empfohlenen Route vor und lokalisiert sie auf interaktiven Karten.


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