Petra Tour: Wadi Farasa Ost
Vom Jabal al-Madhbah kommend wird die Tour durch das idyllische Tal fortgesetzt. Höhepunkte sind das Garten Triklinium, der Komplex des Soldaten-Grabes mit dem bunten Triklinium sowie das Renaissancegrab
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Das Grab mit der ca. 11,70 m breiten und 12,50 m hohen, dereinst mit bemaltem Stuck überzogenen Fassade ist komplett aus dem Felsen gehauen.
Nur die drei überlebensgroßen Reliefs männlicher Figuren in den umrahmten Nischen sind aus je 6 Blöcken Kalkstein gemeißelt (siehe die Detailfotos oben). Die mittlere trägt einen mit Blüten verzierten Muskelpanzer so wie er bei römischen Offizieren und Heerführern als Statussymbol üblich war. Deshalb hielt man dieses Grab lange für das eines römischen Soldaten. Aufgrund von Ausgrabungen konnte der gesamte Komplex jedoch auf das dritte Viertel des 1. Jhs. n. Chr. datiert werden, also auf die Zeit vor der römischen Annexion (106 n. Chr.). Durch Münzen mit der Darstellung des Königs Aretas IV. weiß man, dass solche Rüstungen auch bei den Nabatäern verbreitet waren.
Die Statue in der mittleren Nische repräsentiert den besonders verehrten Verstorbenen, für den gemeinsame Rituale einer Gruppe oder eines Clans ausgerichtet wurden (so die Festmahle im Triklinium gegenüber). Nach und nach sind weitere Personen aus seinem Umkreis in dem Grab beigesetzt worden.
Von den beiden Pilastern neben der Türöffnung (1,60 m breit und 3,60 m hoch) ist nur noch vom rechten ein Stück zu sehen. Nahezu identische Varianten des Metopen-Triglyphen-Frieses und des dreieckigen Giebels mit Akroterien darüber findet man auch am Eingang des Urnengrabes sowie am Grab BD 258 im Wadi Farasa West.
Die sehr große Grabkammer misst 13 x 15 m. Hoch oben in die Mitte der Rückwand ist ein tiefer Loculus (Schiebestollen) geschlagen, in dem wahrscheinlich der wichtigste Verstorbene beigesetzt wurde. In dieselbe Wand unten rechts ist ein Arkosolium (Bogennische mit Vertiefung für den Leichnahm im Boden) gemeißelt, und auf der rechten Seitenwand gibt es drei weitere solche Grabstätten, von denen die mittlere kleiner ist. Durch Fensteröffnungen beiderseits der Fassade fällt Licht in die große Kammer. Eine Tür in der linken Seitenwand verbindet diese mit einem fast quadratischen Nebenraum (9,20 x 8,80 m).
Wenn morgens die Sonne in einem steilen Winkel auf das Grab scheint, sieht man einen kleinen Hörneraltar besonders gut, den wahrscheinlich Steinmetze in die Felswand rechts neben dem Giebel geritzt haben. (siehe das Detailfoto oben)
© Fotos, Text: Haupt & Binder
Vom Jabal al-Madhbah kommend wird die Tour durch das idyllische Tal fortgesetzt. Höhepunkte sind das Garten Triklinium, der Komplex des Soldaten-Grabes mit dem bunten Triklinium sowie das Renaissancegrab