Petra Tour: Wadi Farasa Ost
Vom Jabal al-Madhbah kommend wird die Tour durch das idyllische Tal fortgesetzt. Höhepunkte sind das Garten Triklinium, der Komplex des Soldaten-Grabes mit dem bunten Triklinium sowie das Renaissancegrab
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Das Grab BD 229 erhielt den Namen, unter dem es bekannt ist, wegen der Archivoltenleisten, die den Bogen über dem Portal einrahmen und an ein architektonisches Element der europäischen Renaissance erinnern.
Die Hauptordnung der 8 m breiten und 13 m hohen Fassade besteht aus einem dreieckigen Giebel über einem Gebälk, das von zwei Pilastern mit Viertelsäulen auf den Innenseiten und nabatäischen Kapitellen getragen wird. Auf den drei Akroteren des Giebels stehen Urnen mit Deckel.
Die zweite Ordnung im Mittelfeld besteht aus dem schon erwähnten Bogen, der an Renaissancearchitektur erinnert, auf zwei Pilastern, ebenfalls mit nabatäischen Kapitellen. Wie McKenzie bemerkt, ist hier kein vollständiges Gebälk über die Breite des Giebels vorhanden (wie üblich), sondern nur je ein isoliertes Segment davon über jedem der beiden Pilaster. Auch auf diesem segmentalen (gebogenen) Giebel mit offener Basis sind Urnen auf der Spitze und an den Enden platziert. Die Tür wird von einfachen Pilastern und einem Gebälk eingerahmt. Neben den Innenseiten der äußeren Pilaster ist ein Fensterschlitz in den Felsen gemeißelt.
Die 7 x 8 m große Grabkammer wurde 2003 ausgegraben. Im Boden gibt es 14 Senkgräber, von denen mindestens zwölf aus nabatäischer Zeit stammen. Alle Gräber wurden höchstwahrscheinlich schon im Mittelalter geplündert. Ungewöhnlich sind Grabsteine mit eingemeißelten nabatäischen Inschriften, die man in zwei Gräbern fand. Aufgrund der bei den Ausgrabungen gewonnenen Erkenntnisse datierte das Archäologenteam die Entstehung des Renaissancegrabes in etwa auf das dritte Viertel des 1. Jahrhunderts n. Chr. (siehe: C. Huguenot, MM al-Bdool, S. Schmid)
Der Boden vor der Fassade wurde nicht fertiggestellt. Deshalb ist der südliche Bereich (rechts) einen halben Meter höher als der nördliche, und man kann Spuren vom Abschlagen der Blöcke erkennen. Auf beiden Seiten der Fassade sieht man im Felsen die Reste von Wasserbecken.
© Fotos, Text: Haupt & Binder
Vom Jabal al-Madhbah kommend wird die Tour durch das idyllische Tal fortgesetzt. Höhepunkte sind das Garten Triklinium, der Komplex des Soldaten-Grabes mit dem bunten Triklinium sowie das Renaissancegrab
Rudolf-Ernst Brünnow und Alfred von Domaszewski: Die Provincia Arabia, Band 1.
Verlag Karl J. Trübner, Straßburg 1904.
Der von den Forschern bei ihren Reisen 1897 und 1898 erstellte Katalog der Grabfassaden und anderen Monumente in Petra dient noch heute als Referenz - abgekürzt BD oder Br. mit der jeweiligen Nummer.
Cleaning and Excavation of the Renaissance Tomb at Petra
By Caroline Huguenot, Mahmoud Mohammed al-Bdool and Stephan G. Schmid. In: Department of Antiquities of Jordan
Annual of the Department of Antiquities of Jordan 48, Amman, 2004, pp. 203 - 210