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Wadi Farasa Ost

Wadi Farasa

Nach dem Abstieg vom Hohen Opferplatz auf der Westseite des Jabal al-Madhbah (siehe die vorige Tour) gelangt man an die Stelle, wo das Wadi Farasa Ost als enge Schlucht beginnt. Abgestürzte Felsbrocken und Geröll lassen erahnen, mit welcher Wucht die Wassermassen bei starkem Regen herabströmen. Das Wadi wird mit dem Zusatz "Ost" bezeichnet, weil es ein paralleles westliches Tal gibt, das sich weiter unten mit dem östlichen vereint.

Den oberen Bereich nannte der Forscher Gustaf Dalman "Gartental", als er dort im Frühjahr 1904 ein abgeschiedenes Idyll aus Rasenflächen, Ginster- und Oleanderbüschen zwischen hohen bunten Felswänden vorfand. Von daher rührt die Bezeichnung "Gartentempel" bzw. "Gartentriklinium" für den Felsbau mit dem Säulenportal, den man schon von oben sieht.

Hinter diesem geht es über eine Felsentreppe zum Komplex des Soldatengrabes hinab, das die gesamte Breite des Wadi Farasa Ost einnimmt. Das Prunkgrab mit drei Reliefs stehender Männer an der Fassade und das prachtvollste Triklinium von Petra auf der gegenüberliegenden Seite waren einst durch einen Innenhof mit Säulengängen verbunden. In diesen gelangte man durch das Portal eines großen zweistöckiges Gebäudes mit mehreren, teils beheizbaren Räumen. Wie Stephan G. Schmid, der Leiter der Ausgrabungen des International Wadi Farasa Project (IWFP) schrieb, orientiert sich der Gesamtplan des Komplexes an Palastbauten des hellenistischen und römischen Mittelmeerraumes.


Soldatengrab


"Mit seinem ausgeklügelten Wasserversorgungssystem und seinen Gärten, der Kombination von sakralen Berreichen und Räumen für die Toten mit Einrichtungen für die Lebenden muss das Wadi al-Farasa Ost dereinst ein sehr beeindruckendes Bild geboten haben, eine Art Paradies auf Erden, das in der antiken Literatur oft als ideale Utopie beschrieben wird." (S. G. Schmid, S. 344. Übers.: UiU)

Der Soldatengrab-Komplex, das Gartentriklinium, Zisternen und Wasserleitungen sowie Dämme zum Schutz gegen Sturzfluten entstanden wahrscheinlich im dritten Viertel des 1. Jhs. n. Chr. im Rahmen eines umfassenden Bauprogramms in Petra. Als das Erdbeben von 363 n. Chr. auch hier schwere Zerstörungen anrichtete, waren die komplexen Anlagen schon ungenutzt und dem Verfall preisgegeben. Mehr dazu auf den Bildseiten.

Das Wadi Farasa zieht sich noch ein langes Stück am Fuß des Jabal al-Madhbah hin. Am Westhang des Berges sind viele, auch übereinander gestaffelte Grabfassaden sowie etliche Votivnischen zu sehen. Einige davon stellen wir im letzten Teil dieser informativen Fototour vor, so z.B. das sogenannte Renaissancegrab.

Die informativen Fototouren stellen die Sehenswürdigkeiten von Petra vor, zeigen versteckte Details und empfehlen wenig bekannte Routen.
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