Petra Tour: Wadi Farasa Ost
Vom Jabal al-Madhbah kommend wird die Tour durch das idyllische Tal fortgesetzt. Höhepunkte sind das Garten Triklinium, der Komplex des Soldaten-Grabes mit dem bunten Triklinium sowie das Renaissancegrab
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Wegen des leuchtend roten, von weißen Streifen durchzogenen Felsgesteins wird das große Triklinium des Soldatengrab-Komplexes "buntes Triklinium" genannt. Doch die Wände waren ursprünglich mit hellem, bemaltem Stuck überzogen. Zahlreiche Spuren davon blieben vor allem am Architrav sowie an der geglätteten Decke erhalten.
In dem ca. 11 x 11 m großen Saal sind auch die etwa 1 m hohen Bänke (Klinen) mit Ablage davor aus dem Felsgestein gehauen. Zwischen den Wänden und den Bänken verläuft ein Gang, der höher als der Fußboden in der Mitte ist. Die Steinbank vor der Rückwand ist in der Mitte unterbrochen und abgestuft.
Kein anderes Triklinium in Petra hat eine so prachtvolle Ausstattung wie dieses. Die drei Wände sind durch Halb- und Viertelsäulen in fünf Felder gegliedert. Das untere Drittel der Säulen ist glatt, die oberen zwei Drittel mit verstäbter Kannelierung verziert. Das Gebälk über den pseudo-ionischen Kapitellen besteht aus dem Architrav und einem Gesims aus gestaffelten Formteilen und Zierleisten, das zwischen den beiden zentralen Säulen der Rückwand unterbrochen ist.
Ungewöhnlich für ein Triklinium sind auch die fünf Nischen an jeder Wand, in denen sich möglicherweise Reliefs befanden. Das könnte so ausgesehen haben wie in den Nischen an der Fassade des Soldatengrabes, deren Profilrahmen denen im großen Triklinium ähneln. Über jedem Rahmen ist eine Leiste aus anderem Gestein in eine Nut eingelassen, was an der linken Wand noch besonders gut erkennbar ist.
Die Nischen in der 5,3 m hohen Rückwand sind höher (2,4 m) als die an den beiden Seitenwänden (1,3 m) und unter jeder ist eine Stufe, die als Podium interpretiert wird. Grobe Rillen an den Rändern der Nische im mittleren, etwas tieferen Feld deuten darauf hin, dass dort ein komplexerer Rahmen eingefügt war. In die rechteckige Vertiefung ganz oben war gewiss eine Tafel eingelassen. Das runde tiefe Loch in der linken Nische der Rückwand, möglicherweise ein Grab, stammt wahrscheinlich aus nach-nabatäischer Zeit.
Auch auf der Innenseite der vorderen Wand gab es Nischen, doch nur die links neben der mittleren Tür ist noch erhalten (siehe das Foto oben).
© Fotos, Text: Haupt & Binder
Vom Jabal al-Madhbah kommend wird die Tour durch das idyllische Tal fortgesetzt. Höhepunkte sind das Garten Triklinium, der Komplex des Soldaten-Grabes mit dem bunten Triklinium sowie das Renaissancegrab