Petra Tour: Wadi Farasa Ost
Vom Jabal al-Madhbah kommend wird die Tour durch das idyllische Tal fortgesetzt. Höhepunkte sind das Garten Triklinium, der Komplex des Soldaten-Grabes mit dem bunten Triklinium sowie das Renaissancegrab
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Bei einem "gesprengten" (offenen) Giebel ist die Mitte herausgeschnitten oder nach hinten versetzt, so dass zwei seitliche Segmente stehenbleiben. Das in der ptolemäischen Architektur Alexandrias überaus beliebte Gestaltungselement wurde von den Nabatäern u.a. für Al-Khazneh (Schatzhaus) und Ad Deir (Kloster) übernommen.
Das Grab BD 228 ist ein einfaches Beispiel für einen gebrochenen Giebel. An der fast quadratischen Fassade auf einem Podium, zu dem eine Treppe führt, tragen zwei Pilaster auf beiden Seiten der Tür je eine der Giebelhälften, die durch ein Gesims auf der Oberkante verbunden sind. Auch das darunter liegende Gebälk ist zwischen den Mittelstützen zurückgebrochen. Das mittlere Feld mit der verwitterten Türöffnung ist leicht nach vorne gebogen (konvex). Über der Tür scheint es ein separates Fenster gegeben zu haben.
Durch zwei Fensterschlitze fällt etwas Licht in die Grabkammer. Diese ist ca. 8,5 breit - und damit breiter als die Fassade - sowie etwa 10 m lang. Die rechte Wand besteht aus einer zweistöckigen Kolonnade eingebundener Pilaster, in die drei Loculi gehauen sind. Im rechten Winkel zur Rückwand ist ein langes Grab mit einer Rille für die Ablage von Deckplatten in den Boden gemeißelt worden.
Die Tür rechts neben und etwas unterhalb des Grabes mit dem gesprengten Giebel führt zu einer Bestattungskammer mit zwei übereinanderliegenden Loculi in der rechten Wand.
Davor befindet sich eine 4 x 5,50 m große Zisterne, deren Abdeckung ursprünglich von zehn Bögen gestützt wurde und die jetzt aber vollständig zugeschüttet ist. Durch Rinnen oberhalb des Grabes mit dem gesprengten Giebel wurde Wasser gesammelt und zuerst in ein Regulierungsbecken und dann in die Zisterne geleitet.
© Foto, Text: Haupt & Binder
Vom Jabal al-Madhbah kommend wird die Tour durch das idyllische Tal fortgesetzt. Höhepunkte sind das Garten Triklinium, der Komplex des Soldaten-Grabes mit dem bunten Triklinium sowie das Renaissancegrab
Rudolf-Ernst Brünnow und Alfred von Domaszewski: Die Provincia Arabia, Band 1.
Verlag Karl J. Trübner, Straßburg 1904.
Der von den Forschern bei ihren Reisen 1897 und 1898 erstellte Katalog der Grabfassaden und anderen Monumente in Petra dient noch heute als Referenz - abgekürzt BD oder Br. mit der jeweiligen Nummer.