Petra Tour: Aufstieg zu Ad Deir
Der alte Prozessionsweg hinauf zu einer der attraktivsten Sehenswürdigkeiten Petras bietet großartige Ausblicke in die Landschaft und viele archäologische Zeugnisse entlang der Route.
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Das Löwentriklinium (BD 452) wurde um die Mitte des 1. Jhs. n. Chr. wohl im Zusammenhang mit der Nekropolis auf der Felsterrasse links davon geschaffen. In dem Bau selbst gab es keine Gräber, er war für rituelle Bankette zu Ehren von Ahnen oder Gottheiten bestimmt.
Der Name rührt von den beiden, jetzt stark verwitterten Löwen beiderseits der Eingangstür her. Die schlüssellochartige, hohe Türöffnung entstand durch die Erosion eines runden Fensters im oberen Bereich.
Die Pilaster an beiden Seiten werden von nabatäischen Kapitellen mit floraler Ornamentik abgeschlossen.
Bemerkenswert sind die Frauenköpfe auf den äußeren Feldern des Triglyphen-Metopen-Frieses. Anfang des 20. Jahrhunderts meinte Gustaf Dalman, es würde sich um Medusenhäupter handeln (Dalman, S. 247), was in der Literatur vielfach übernommen wurde, ohne dass es dafür tatsächlich Belege gäbe.
Auch glaubte Dalman, im verwitterten Tympanonrelief einen Polypen zu erkennen, was ebenso unbegründet ist. Es sich vielmehr das Motiv der "Rankenfrau" sein, das Robert Wenning zufolge in Petra auch in den Giebelfeldern der Khazne (Schatzhaus) und des Grabs von Sextius Florentinus auftritt.
Von den drei Urnen auf der Spitze und den Ecken des Giebels fehlt die linke.
Der große Betyl links verkörpert die Präsenz des Göttlichen. Was jetzt wie ein Altar aussieht, war dereinst eine Nische, nur ist deren oberer Rand durch Erosion verschwunden.
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© Foto: Haupt & Binder
Der alte Prozessionsweg hinauf zu einer der attraktivsten Sehenswürdigkeiten Petras bietet großartige Ausblicke in die Landschaft und viele archäologische Zeugnisse entlang der Route.
Rudolf-Ernst Brünnow und Alfred von Domaszewski: Die Provincia Arabia, Band 1.
Verlag Karl J. Trübner, Straßburg 1904.
Der von den Forschern bei ihren Reisen 1897 und 1898 erstellte Katalog der Grabfassaden und anderen Monumente in Petra dient noch heute als Referenz - abgekürzt BD oder Br. mit der jeweiligen Nummer.
Ein Betyl (semitisch: bait-el = Haus Gottes; griech. baitylos) ist ein anikonisches Gottessymbol, meist als schmale hochrechteckige Platte oder Stele gestaltet. Es kann auch eine Negativform in einer Nische sein. Häufig sind mehrere Betyl in einer Nische nebeneinander, übereinander oder ineinander gruppiert. "Der Betyl ist keine Abbildung Gottes, kein Bild des Gottes, kein Götterbild. Als Medium der Gottespräsenz kann er jedoch auch kultische Verehrung erfahren. Das bedeutet wiederum, dass man dem Betyl im Akt der Verehrung Opfer und Gaben darbringen konnte." (R. Wenning, 2007)