Petra Tour: Straße der Fassaden
Von der Al-Khazneh Plaza durch den Äußeren Siq zur Straße der Fassaden mit einstmals prachtvollen Gräbern. Zum Uneishu-Grab hinauf und weiter bis zur Theaternekropole.
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Den Giebel der aus dem Felsen herausgeschlagenen Hegra -Fassade (ca. 10 m Breite, 19 m Höhe) schmücken einander gegenüberliegende, fünfstufige Halbzinnen über einem Kavettogesims. Darunter sind die für diesen Grabtypus charakteristische glatte Attika und das Hauptgebälk, "getragen" von zwei Pilastern mit nabatäischem Kapitell, von denen nur noch die auf der rechten Seite existieren. Aufgrund der schlechten Qualität des Felsgesteins musste der linke Pilaster mit Kapitel separat eingebaut werden und ist verlorengegangen. Nur die Negativform dieser Einfügung ist noch zu sehen.
Die äußere Ordnung des Portals besteht aus zwei schmalen Pilastern mit nabatäischen Kapitellen, die einen dreieckigen Giebel tragen. In diesem Fall war der rechte Pilaster eingefügt und fehlt jetzt. Auf dem Giebel sind rechts und an der Spitze Reste von Akroterien erhalten geblieben.
Die innere Ordnung des Eingangs mit zwei Säulen und einem Gebälk ist zurückgesetzt. In den rechten Pfeiler ist ein nefesh eingeritzt, auf dessen Sockel normalerweise der Name des Verstorbenen stand. Die Spitze der pyramidalen Form zieren zwei große Blütenblätter und ein umgedrehtes Dreieck als stilisierte Krone.
Auch im Innenraum sind fünf obeliskenförmige Nefeshe in die linke Wand geritzt. Die beiden äußeren haben Gedenksteininschriften, durch die das Grab der nabatäischen Familie von Zayd Qawmw bin Yaqum zugeschrieben wird. Neben den vierzehn Gräbern im Felsboden gibt es drei weitere in der großen Rundbogennische an der Rückwand. Die Grabkammer ist ein knapp 7 x 7 m großer quadratischer Raum.
An der Fassade kann man über dem Architrav den Verlauf der nabatäischen Wasserleitung aus Terrakottarohren erkennen. Es ist dieselbe Leitung, die nach der Pflasterung des Siq in den letzten Jahrzehnten des 1. Jahrhunderts v. Chr. an dessen Nordseite verlegt wurde. Deshalb entstand das Grab höchstwahrscheinlich vor diesem Datum.
Spuren von Stuck lassen darauf schließen, dass die gesamte Fassade verputzt und wohl auch bemalt war.
Das Grab 825 ist von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ/GIZ) und der Abteilung für Altertümer Jordaniens restauriert worden.
© Fotos, Text: Haupt & Binder
Von der Al-Khazneh Plaza durch den Äußeren Siq zur Straße der Fassaden mit einstmals prachtvollen Gräbern. Zum Uneishu-Grab hinauf und weiter bis zur Theaternekropole.
Zwei Halbzinnen über einem Cavetto-Gesims (konkave Leiste) und Faszien (horizontale Leisten). Eine Attika über dem klassischen, von den Pilastern getragenen Gebälk. "Hegra" bezieht sich auf die zweitgrößte nabatäische Siedlung am südlichen Rand des Reiches, das heutige Mada’in Salih in Saudi-Arabien.
Freistehende Spitzpfeiler in Form von Obelisken oder grob in Felsen gemeißelte oder geritzte Flachreliefs oder Graffiti, oft mit einer Blüte, einem Kiefernzapfen oder einer stilisierten Krone an der Spitze. Viele Nefeshe sind auf einen Sockel gesetzt, auf dem der Name des Toten erscheint. Oft werden mehrere Nefeshe gruppiert. Das semitische Wort "npš" bedeutet "Leben", "Person" oder "Seele". Es bezeichnet eine tote Person und wird in diesem Sinne als Gedenkzeichen verwendet.
Beispiele: Obeliskengrab (Bab as-Siq); Obelisken (Jabal al-Madhbah); Grab BD 825 (siehe Details)